Am 15. Januar 2025 wird Chemnitz offiziell zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 ernannt. An diesem Tag stehen nicht nur ein umfangreiches Kulturprogramm und zahlreiche Shows auf dem Plan, sondern auch mehrere Demonstrationen. Diese nehmen einen erheblichen Raum im Kontext der Eröffnungsveranstaltungen ein. So hat das Bündnis „Chemnitz Nazifrei“ angekündigt, gegen eine Kundgebung der rechtsextremistischen Kleinpartei „Freie Sachsen“ zu protestieren.
„Chemnitz Nazifrei“ zeigt sich besorgt darüber, dass Rechtsextreme den Eröffnungstag für ihre Hetze missbrauchen möchten. Die Initiative fordert, dass „Chemnitz 2025“ ein Ort für die Auseinandersetzung mit rechten Strukturen sein sollte. Kritisiert wird zudem, dass die Stadtverwaltung die bestehenden rechtsextremen Strukturen in Chemnitz ignoriert. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Herausforderungen, die Chemnitz seit den rechtsextremen Ausschreitungen im Jahr 2018 bewältigen muss.
Demonstrationen und Kulturprogramm
Die Stadt Chemnitz hat sich auf diesen Tag umfassend vorbereitet und plant rund 150 Projekte mit etwa 1.000 Veranstaltungen im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres. Über 90 Millionen Euro wurden hierfür bereitgestellt. Zu den Höhepunkten der Eröffnungsveranstaltungen werden mehrere zehntausend Menschen erwartet, darunter auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth.
Kontext des Rechtsextremismus
Die aktuelle Bedrohung durch rechtsextreme Parteien und Strukturen bleibt hoch. Die Leitungen der Veranstaltungen betonen die Wichtigkeit, in der Kulturhauptstadt auch Themen von Rassismus und Kontinuitäten des Rechtsextremismus sichtbar zu machen. Die Eröffnung von Chemnitz als Kulturhauptstadt ist sowohl eine Chance als auch ein Risiko, das in Anbetracht der gesellschaftlichen Entwicklungen in den letzten Jahren nicht ignoriert werden darf.