Die Erfurter Stadtwerke haben einen innovativen Schritt unternommen, um die Sicherheit bei der Müllentsorgung zu erhöhen. In insgesamt zwölf Müllfahrzeugen wurde ein neues Löschsystem installiert, das Brände im Inneren der Fahrzeuge rechtzeitig bekämpfen soll. Bekanntlich gab es in Erfurt in der Vergangenheit immer wieder Brände in Müllfahrzeugen, die häufig durch falsch entsorgte Lithium-Batterien verursacht wurden. Im Jahr 2023 kam es bereits zu sechs derartigen Vorfällen, während im Vorjahr vier Brände registriert wurden. Solche Vorfälle sind nicht nur ärgerlich, sondern verursachen auch erhebliche Schäden. Ein einzelner Fahrzeugbrand kann mit Kosten von etwa 250.000 Euro zu Buche schlagen, vor allem wenn die Hydraulik beschädigt wird und das Fahrzeug nicht mehr in der Lage ist, den Müll abzuladen. Laut MDR ist es das Ziel der neuen Sprinkleranlage, solche Brandfolgen zu verhindern.
Das Löschsystem wurde in Erfurt erfunden und stößt bereits deutschlandweit auf Interesse. Entsorger aus Städten wie Chemnitz, Hannover und dem Weimarer Land haben ihr Interesse signalisiert, diese Technologie ebenfalls anzuwenden. Ein wichtiger Aspekt der neuen Technologie ist, dass Wasser über Schläuche und Löcher im Fahrzeugdach direkt ins Innere geleitet werden kann. Die Umrüstung der Fahrzeuge kostet pro Einheit etwa 5.000 Euro und ist als Eigenkonstruktion der Stadtwerke gedacht, wobei ein Umbau in der Regel nur einen Tag in Anspruch nimmt.
Details zu den Bränden und deren Ursachen
Batterien in Elektrogeräten stellen eine nicht zu unterschätzende Brandgefahr dar, die vor allem in der Müllentsorgung zu ernsthaften Problemen führen kann. Im Jahr 2021 wurden bei der SWE Stadtwirtschaft zwei Müllfahrzeuge durch Batteriebrände zerstört, was ebenfalls mit hohen Kosten von etwa 200.000 Euro pro Fahrzeug einherging. Diese Vorfälle verdeutlichen die Dringlichkeit eines effektiven Brandschutzsystems in der Müllentsorgung. Marco Schmidt, Geschäftsführer der SWE Stadtwirtschaft, hebt die Verantwortung hervor, die die Stadtwerke sowohl für ihre Mitarbeiter als auch für die Bevölkerung tragen. Dabei soll auch ein Beitrag zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft geleistet werden.
Die Risiken von Batteriebränden sind vielfältig und können aus mechanischen oder elektrischen Schäden resultieren. Überhitzung ist ebenfalls ein häufiger Auslöser. Ein häufiges Missverständnis ist die Annahme, dass beschädigte Batterien harmlos sind, solange sie nicht brennen. In Wirklichkeit können sie jedoch gefährliche Elektrolytdämpfe freisetzen, die zu Bränden führen können. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Verantwortlichen in der Entsorgungsbranche gut informiert sind und präventive Maßnahmen ergreifen, um derartigen Vorfällen zuvorzukommen. Dies schließt unter anderem auch die Installation von Sprinkleranlagen in Lagerbereichen ein und die ordnungsgemäße Lagerung der Batterien.
Neues Löschsystem im Fokus
Das neu entwickelte Löschsystem wird als richtungsweisende Lösung für die Müllentsorgung angesehen. Es ermöglicht nicht nur eine schnellere Reaktion im Brandfall, sondern sorgt auch dafür, dass die Feuerwehr durch angepasste Wasserrohre direkt auf die Brandherde zugreifen kann. Dies kann entscheidend sein, wenn die Hydraulik bereits in Mitleidenschaft gezogen ist. Die Sprinkleranlage wird als ein notwendiger Schritt angesehen, um sowohl das Vermögen als auch das Leben der Mitarbeiter zu schützen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Probleme mit Batteriebränden in der Müllentsorgung ernst genommen werden müssen. Die Innovationskraft der Erfurter Stadtwerke könnte ein Vorbild für andere Unternehmen und Kommunen sein, um ähnliche Herausforderungen proaktiv anzugehen. Damit könnte nicht nur die Sicherheit der Müller deutlich erhöht werden, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum umweltgerechten Umgang mit Abfällen geleistet werden.