In einer schockierenden Wendung für die Familien im Landkreis Dachau stehen zwei bedeutende Unterstützungsprojekte vor dem Aus. Die beliebten Initiativen „Familienpaten“ und „Wellcome“ der Arbeiterwohlfahrt (Awo) werden aufgrund drastischer Sparmaßnahmen des Landkreises Ende April eingestellt. Diese Entscheidung trifft viele hart, denn die Projekte haben seit ihrer Gründung unzähligen Familien in schwierigen Lebenslagen geholfen, wie Merkur berichtet.
Die Familienpaten, die seit 2014 aktiv sind, bieten Unterstützung in Krisensituationen wie Umzug, Trennung oder Krankheit. Diese ehrenamtlichen Helfer sind ein Lichtblick für viele Eltern, die oft an ihre Grenzen stoßen. Auch das Wellcome-Programm, das seit 15 Jahren frischgebackene Eltern in den ersten Monaten nach der Geburt unterstützt, wird eingestellt. „Ein Riesenschock“, so die Projektkoordinatorin Kerstin Schmied, die die Bedeutung dieser Programme für die Gemeinschaft betont.
Ein Rückschlag für die Gemeinschaft
Die Entscheidung des Landkreises, die Finanzierung dieser erfolgreichen Projekte zu streichen, hat die Verantwortlichen der Awo in eine tiefe Krise gestürzt. „Familienpaten und Wellcome waren Vorzeigeprojekte“, sagt Jasmin Halbritter, Leiterin des Awo-Mehrgenerationenhauses. Jährlich wurden etwa 50 bis 60 Familien unterstützt, und die Ehrenamtlichen haben seit Beginn der Familienpaten über 15.000 Stunden geleistet. Diese Stunden sind nicht nur Zahlen; sie bedeuten echte Hilfe und Unterstützung für Familien in Not.
Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bieten eine unverzichtbare Anlaufstelle, die ohne bürokratische Hürden funktioniert. „Unsere Familienpaten kommen nicht vom Amt, es gibt keine Bürokratie, es werden keine Daten weitergegeben“, erklärt Schmied. Diese Vertrauensbasis ist entscheidend, um den Eltern das Gefühl von Sicherheit zu geben. Doch nun droht dieses Netzwerk zu zerbrechen.
Die Folgen der Entscheidung
Die Streichung der Mittel wird nicht nur die betroffenen Familien treffen, sondern auch das Jugendamt vor neue Herausforderungen stellen. „Die Entscheidung des Kreistags ist für uns alle unverständlich“, äußert eine der Patinnen. Die Befürchtung, dass kleine Krisen in Familien ohne Unterstützung zu größeren Problemen anwachsen, ist real. „Für viele Kinder wird es schlimme Folgen haben“, warnt eine andere Familienpatin. Die Verantwortlichen der Awo sind sich einig: Diese Entscheidung könnte langfristig mehr Kosten verursachen, als sie kurzfristig einspart.
Die Aktion „Test zum Fest“ des Roten Kreuzes im Kreis Borken zeigt, wie wichtig präventive Maßnahmen sind. Diese Initiative, die bis Silvester fortgesetzt wird, hat bereits 1500 Bürger*innen die Möglichkeit gegeben, sich schnell und unkompliziert testen zu lassen. „Wir haben mit der Aktion den Nerv der Bürger getroffen“, sagt DRK-Vorstand Jürgen Puhlmann. Solche Programme sind essenziell, um Sicherheit und Unterstützung in der Gemeinschaft zu gewährleisten, wie auch die Awo-Projekte es getan haben.
Die bittere Konsequenz der Sparmaßnahmen ist klar: Ende April wird das Licht für die Familienpaten und das Wellcome-Angebot erlöschen. Die betroffenen Familien und Ehrenamtlichen sind entsetzt, traurig und wütend über diese Entscheidung, die nicht nur ihre Unterstützung, sondern auch ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft gefährdet.