Berlin/Düsseldorf (ots)
Es war ein glanzvoller Abend in Berlin, der am Dienstag mehr als 200 Gäste aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft anlockte. Unter dem Motto „Die Welt braucht Wissenschaft – und die Wissenschaft braucht Frauen“ wurden vier herausragende Nachwuchsforscherinnen mit dem renommierten „For Women in Science“-Förderpreis ausgezeichnet. Laut Presseportal und Forschungszentrum Jülich ist dieses Programm seit seiner Gründung im Jahr 1998 weltweit ein Leuchtturm für den Einsatz von Wissenschaftlerinnen.
Die Veranstaltung fand in der Französischen Botschaft statt und wurde von der Journalistin und Historikerin Leonie Schöler moderiert. Seit 2007 wird der Preis auch in Deutschland vergeben, und insgesamt wurden mittlerweile mehr als 4.400 Wissenschaftlerinnen geehrt, darunter auch sieben spätere Nobelpreisträgerinnen. In diesem Jahr erhielten die Preisträgerinnen jeweils 25.000 Euro für ihre bedeutenden Forschungsarbeiten.
Preisträgerinnen und ihre exzellenten Beiträge
Unter den Ausgezeichneten ist Dr. Chiara Lindner vom Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik in Freiburg, die innovative Methoden zur zerstörungsfreien Analyse biologischer Proben erarbeitet, die in der Medizin Anwendung finden könnten. Dr. Markéta Kubánková vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen untersucht mechanische Zelleigenschaften, um Diagnosen von Krankheiten wie Covid-19 voranzubringen.
Ein weiterer beeindruckender Beitrag kommt von Dr. Irene Vercellino, die am Forschungszentrum Jülich forscht. Ihre Arbeit zur Struktur von Proteinkomplexen in Mitochondrien könnte die Behandlung von Stoffwechsel- und neurodegenerativen Erkrankungen revolutionieren. Schließlich hat Dr. Nora Schmidt von der Medizinischen Hochschule Hannover wichtige Erkenntnisse über RNA-bindende Proteine gewonnen, die für die Virusabwehr entscheidend sind.
Die Schirmherrschaft für das Programm hat seit 2024 das Bundesministerium für Bildung und Forschung übernommen und wird in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Humboldt-Netzwerk durchgeführt. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen weiter zu erhöhen und strukturelle Hürden abzubauen.
Ein starkes Bekenntnis zur Gleichstellung in der Wissenschaft
Es gibt lichtblickende Fortschritte in der Repräsentation von Frauen in der Wissenschaft, aber der Weg ist noch lang. Laut Statistischem Bundesamt liegt der Frauenanteil unter 30 Prozent. Jean-Christophe Letellier, CEO von L’Oréal DACH, betonte die Notwendigkeit, inspirierende weibliche Vorbilder für eine nachhaltige Veränderung zu fördern. „Wir verschenken durch Hürden für Frauen noch zu viel Innovationspotential“, warnte Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission.
„Chancengleichheit und Diversität in der Wissenschaft sind unerlässlich für den Fortschritt“, ergänzte Prof. Dr. Elke Bogner vom Deutschen Humboldt-Netzwerk.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die „For Women in Science“-Preise nicht nur ein Zeichen für herausragende wissenschaftliche Arbeit setzen, sondern auch ein starkes Bekenntnis zur Gleichstellung im Wissenschaftsbereich darstellen, das weiterhin dringlich gefordert wird.