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Mittwoch, 27. November 2024

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Fastnacht oder Bundestagswahl? Narren im Ostalbkreis vor Dilemma!

Die Fastnacht in Baden-Württemberg steht vor einer unerwarteten Herausforderung: Die Neuwahlen zum Bundestag sind für den 23. Februar angesetzt, und das fällt mitten in die schwäbisch-alemannische Fastnacht. Dies sorgt für erhebliche Probleme bei der Durchführung der traditionellen Umzüge, wie Tagesschau berichtet. Die Narren und Gemeinden müssen nun kreative Lösungen finden, um sowohl die Wahl als auch die Feierlichkeiten zu ermöglichen.

Im Ostalbkreis, wo bereits mehrere Umzüge geplant sind, wird die Situation besonders kompliziert. Die Karnevalsvereinigung Bettelsack-Narra Lauchheim hat für den Wahl-Sonntag drei Umzüge in Schwäbisch Gmünd-Weiler, Ellwangen-Ellenberg und Lauchheim organisiert. Mit über 3.000 Narren und rund 10.000 Zuschauern wird die Umzugsstrecke direkt am Rathaus vorbeiführen, was bedeutet, dass die Wählerinnen und Wähler Schwierigkeiten haben könnten, ihre Stimme abzugeben, während der Umzug stattfindet.

Umzüge in Kehl und die Sorgen der Narren

In Kehl sieht die Lage ähnlich aus. Hier befinden sich zwei Wahllokale auf der Umzugsstrecke, und der Zugang zu diesen muss gewährleistet bleiben. Die Narren sind besorgt, wie dies während des Umzugs möglich sein soll. Ein Umlegen des Termins ist nicht machbar, und am 3. Dezember wird eine Besprechung mit Stadt, Feuerwehr und Rotem Kreuz stattfinden, um Lösungen zu finden. Stefan Kaiser, der Erste Vorsitzende des Fördervereins Kehler Fastnacht, äußert sich jedoch pessimistisch und hält eine Absage des Umzugs für wahrscheinlich. Dies wäre besonders hart für die Kehler Narren, die erst im vergangenen Jahr von einem tragischen Unfall während des Umzugs betroffen waren.

Doch nicht alle Narren sind so besorgt. Mario Böhler, Präsident der Narrengesellschaft Niederburg in Konstanz, sieht den Wahltermin gelassen. Er betont, dass die Bundestagswahl für ihn über der Fastnacht stehe, da sie eine Woche vor der Hochfastnacht stattfindet. Die Herausforderung liege eher darin, dass nach dem Ampel-Aus alle Büttenreden umgeschrieben werden müssen, was zusätzliche Arbeit für die Narren bedeutet. Eine Büttenrede ist ein fester Bestandteil der Fastnacht, in dem Volk und Politikern der Spiegel vorgehalten wird und Missstände offen kritisiert werden können.

Flexibilität der Narren

Rainer Hespeler, Präsident der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, sieht die Situation ebenfalls pragmatisch. Er erklärt, dass am 23. Februar mehrere Umzüge stattfinden werden und man die Wähler zur Briefwahl animieren wolle. Paul Martin, Sprecher der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, hebt hervor, dass die Narren in der Vergangenheit bereits flexibel auf verschiedene Herausforderungen reagiert haben, wie etwa die Unterbringung von Flüchtlingen in Hallen. Daher sei eine Wahl kein unüberwindbares Problem für sie, wie SWR berichtet.

Die Fastnacht in Baden-Württemberg steht also vor einem spannenden, wenn auch herausfordernden Jahr. Die Narren müssen sich anpassen und kreative Lösungen finden, um sowohl die Traditionen zu wahren als auch die demokratischen Pflichten zu erfüllen. Inmitten von Umzügen und Feierlichkeiten bleibt die Frage: Wie wird diese einzigartige Kombination aus Wahl und Fastnacht letztendlich gelingen?

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