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Schwarz-Grün kämpft um Bahninfrastruktur: Koalition will Trassen übernehmen!

Trotz leerer Kassen und angekündigter Bahn-Abbestellungen plant die schwarz-grüne Koalition in Schleswig-Holstein, die marode Bahninfrastruktur zu übernehmen, um endlich für bessere Verbindungen zu sorgen und die überwältigende Abhängigkeit von der Deutschen Bahn zu verringern!

Im Bundesland Schleswig-Holstein stehen bedeutende Veränderungen im Bahnverkehr bevor. Ab Dezember 2023 sollen in dem hochverschuldeten Bundesland mehrere Bahnverbindungen aus Kostengründen entfallen. Trotz dieser Sparmaßnahmen haben CDU und Grüne nun jedoch überraschend einen Vorschlag unterbreitet, um einen Teil der Bahninfrastruktur im Land zu übernehmen.

Dabei konzentriert sich die schwarz-grüne Koalition auf Trassen, die ausschließlich für den Regionalverkehr genutzt werden. Die Entscheidung wurde durch die stark gestiegenen Trassenentgelte motiviert, die die Bahn jährlich in Höhe von etwa 150 Millionen Euro an das Land abführt. Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide (CDU) kritisierte, dass nur zu wenig von diesen Einnahmen direkt in Schleswig-Holstein ankommt, da die Deutsche Bahn ihre Investitionen vorwiegend auf vielbefahrene Strecken ausrichtet.

Der entscheidende Plan für die Zukunft der Bahninfrastruktur

In den Augen der Koalition besteht dringender Handlungsbedarf. Laut einer Erklärung von Waldeck, einer Abgeordneten der Grünen, hat Schleswig-Holstein das schlechteste Schienennetz in Deutschland. Sie betonte, dass das Land endlich die Verantwortung für die Bahninfrastruktur übernehmen und die Einnahmen aus den Trassengebühren direkt in die Infrastrukturphasen investieren soll. Dies würde nicht nur eine Kostensenkung, sondern auch eine effizientere Planung und Durchführung von Bauprojekten ermöglichen. Der Antrag der Koalitionsfraktionen fordert daher die Landesregierung auf, sich auf Bundesebene für die Übertragung der Betriebsrechte an den Bahninfrastrukturen zu engagieren.

Zusätzlich verweisen die Politiker auf die positiven Erfahrungen, die die AKN, ein Eisenbahnunternehmen, das zur Hälfte den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehört, gemacht hat. Laut von der Heide nutzt die AKN die Gelder effektiver und könnte als Modell für die zukünftige Verwaltung der Bahntrassen in Schleswig-Holstein dienen.

Abbestellungen im Schienenverkehr

Parallel zu diesen Bestrebungen stehen jedoch auch bereits festgelegte Abbestellungen von Bahnverbindungen an, die mit dem kommenden Fahrplanwechsel im Dezember in Kraft treten. Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) gab an, dass dies eine notwendige Maßnahme zur Einsparung von 4,6 Millionen Euro sei. Obwohl es sich nur um einen geringen Teil von 1,5 Prozent aller Verbindungen handelt, sei die absehbare Reduzierung dennoch schmerzhaft und bedauerlich.

Die Koalition sieht die Notwendigkeit, die Schieneninfrastruktur eigenständig zu verwalten, um durch niedrigere Gebühren Anreize für mehr Verkehr bei den Bahnunternehmen zu schaffen. Waldeck erklärte: „Wenn die Infrastruktur dem Land gehört, dann sind zusätzliche Verkehrsbestellungen bedeutendskostenfreundlicher.“ Dies könnte in Zukunft nicht nur die Region entlasten, sondern auch die Qualität des Bahnverkehrs insgesamt verbessern.

Die Diskussion über die Übernahme der Bahntrassen und die damit verbundenen Einsparungen wird intensiv geführt. Verkehrsstaatssekretär von der Heide abschließend: „Wir sind überzeugt, dass Schleswig-Holstein durch die eigene Verwaltung der Bahninfrastruktur deutlich profitieren kann.“ Doch während die politischen Entscheidungen auf sich warten lassen, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im nächsten Jahr entwickeln wird.

Für Details zu diesen Entwicklungen und weitere Informationen zu den geplanten Änderungen im Bahnverkehr, lesen Sie mehr auf bahnblogstelle.com.

Lebt in Zwickau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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