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Europas erste Lithium-Raffinerie startet in Bitterfeld-Wolfen!

Die erste europäische Lithiumhydroxid-Raffinerie von AMG in Bitterfeld-Wolfen hat offiziell ihren Betrieb aufgenommen und wird damit zur Schlüsselstelle für die nachhaltige Elektromobilität in Deutschland, inklusive 80 neu geschaffenen Arbeitsplätzen und einer jährlichen Produktion, die genug Lithium für Batterien von 500.000 Elektrofahrzeugen liefern kann!

Bitterfeld-Wolfen hat einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung der Elektromobilität gemacht. Am Mittwoch nahm das Unternehmen AMG die erste Lithiumhydroxid-Raffinerie in Europa in Betrieb. Unternehmenschef Heinz Schimmelbusch erläuterte, dass dieser Schritt notwendig sei, um die Abhängigkeit von Rohstoffen aus China zu verringern. In der Raffinerie wurden bereits 140 Millionen Euro investiert und etwa 80 Arbeitsplätze geschaffen. Das Land Sachsen-Anhalt unterstützte das Vorhaben mit fünf Millionen Euro an Fördermitteln.

AMG fordert bereits seit 2017 Lithium aus seiner Mine Mibra in Brasilien. Lithium ist ein leichtes Metall, das eine zentrale Rolle in der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien spielt, die für Elektrofahrzeuge unerlässlich sind. In der neuen Raffinerie sollen jährlich 20.000 Tonnen Lithiumhydroxid produziert werden, was ausreichend Material für etwa 500.000 Elektrofahrzeuge bedeutet.

Die Herausforderung der Wertschöpfungskette

Bislang wurde das in Brasilien geförderte Lithium vollständig in China verarbeitet. Schimmelbusch plant jedoch, eine eigene Wertschöpfungskette aufzubauen. Diese Entscheidung könnte entscheidend für die künftige Unabhängigkeit der europäischen Automobilindustrie von ausländischen Zulieferern sein. Schimmelbusch, eine bekannte Unternehmerpersönlichkeit, hat in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass ein nachhaltiger und profitabler Betrieb unerlässlich ist. Ihm zufolge wurde die Investition aus den Gewinnen von AMG finanziert.

Angesichts des steigenden Bedarfs an Lithiumhydroxid in Europa, dessen Markt bis 2026 auf 100.000 Tonnen anwachsen soll, sieht Scherer, Geschäftsführer von AMG Lithium, keinen Anlass zur Sorge über Absatzprobleme. Es wurden bereits zahlreiche Gespräche mit potenziellen Kunden geführt, und 15.000 Tonnen Lithiumhydroxid sind bereits verkauft.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Investitionsstopp vieler großer Batteriefabriken in der Region. Ungarn und Polen haben sich als bevorzugte Standorte für die Verarbeitung von Lithiumkationen etabliert, wobei chinesische und koreanische Unternehmen Fabriken errichten oder planmäßig aufbauen. Trotz dieser Herausforderungen ist AMG optimistisch, dass die Eigenproduktion sowohl in Brasilien als auch in Europa den Unternehmenserfolg nachhaltig sichern kann.

Für die Zukunft plant AMG den Ausbau seiner Kapazitäten und hat bereits Platz für eine Erweiterung in Bitterfeld-Wolfen reserviert. Das Werk wurde modulares Design konzipiert, welches eine jährliche Produktionskapazität von bis zu 100.000 Tonnen Lithiumhydroxid ermöglichen kann.

Eine interessante Wendung nimmt die Geschichte mit den geplanten Lithium-Minen im Erzgebirge und in Portugal. Schimmelbusch verfolgt das Ziel, eine „brasilianisch-europäische Autobahn“ in der Lithiumproduktion aufzubauen, um so kritische Rohstoffe für die gesamte Europäische Union zu sichern. Damit positioniert sich AMG nicht nur als Vorreiter in Deutschland, sondern auch als strategischer Partner in der globalen Lithium-Wertschöpfungskette. Weitere Informationen hierzu finden Sie in einem Artikel von www.mz.de.

Lebt in München und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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