Flensburg

Mindestlohn in Flensburg: Nur 41 Cent mehr – Was bedeutet das für die Jobs?

In Flensburg stehen ab Januar rund 10.000 Jobs auf der Kippe, denn während der Mindestlohn nur um 41 Cent auf 12,82 Euro steigt, fordert die NGG vehement eine Erhöhung auf 14 Euro, um Millionen vor Armut zu schützen und echte Lohngerechtigkeit zu schaffen!

In Flensburg kämpfen viele Menschen um ihre Existenz, da sie regelmäßig für einen Lohn arbeiten, der als unzureichend angesehen wird. Rund 3.700 Beschäftigte in der Stadt verdienen derzeit den gesetzlichen Mindestlohn von 12,41 Euro pro Stunde. Diese Situation wurde durch eine Analyse des Pestel-Instituts unterstrichen, die aufzeigte, dass ein signifikanter Anstieg des Mindestlohns auf 14 Euro weitreichende positive Auswirkungen auf die Beschäftigung in der Region hätte.

Matthias Günther, der Direktor des Pestel-Instituts, hebt hervor, dass mit einer Erhöhung auf 14 Euro etwa 10.000 Jobs in Flensburg von dieser Veränderung profitieren würden. Seiner Einschätzung nach verdienen momentan rund 18 Prozent der Stellen in der Stadt weniger als diesen Betrag. „Der Lohn auf 14 Euro würde nicht nur die finanzielle Situation vieler Menschen verbessern, sondern auch das Armutsrisiko verringern“, betont er.

Forderungen nach Lohnerhöhung

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Schleswig-Holstein Nord unterstützt diese Forderung nach einem höheren gesetzlichen Mindestlohn energisch. Geschäftsführer Philipp Thom äußert sich entschieden: „Es arbeiten zu viele Menschen zum Niedriglohn. Das muss sich ändern. Ziel muss es sein, die Jobs in Flensburg aus dem Lohnkeller zu holen.“ Er betont, dass ein höherer Mindestlohn nur der erste Schritt sei und echte Lohngerechtigkeit nur durch tarifgebundene Bezahlung erreicht werden kann.

Thom verweist auch auf die politische Unterstützung für den höheren Mindestlohn: Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine Stufenweise Erhöhung ausgesprochen. Die Pläne sehen eine Erhöhung auf 14 Euro und möglicherweise auf 15 Euro pro Stunde vor. „Wenn’s nach dem Kanzler geht, dann soll das unterste Lohnniveau in zwei Schritten steigen“, erklärt Thom.

Die NGG sieht in der Mindestlohnanpassung mehr als nur eine finanzielle Unterstützung; sie ist der Meinung, dass es darum geht, den Lebensstandard der Arbeitnehmer zu sichern. „Wir möchten, dass der Mindestlohn ausreicht, um in einem Vollzeitjob ein anständiges Leben führen zu können, ohne auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein“, erläutert Thom weiter. Solide Löhne sind entscheidend, damit die Beschäftigten nicht nur über die Runden kommen, sondern ein gutes Leben führen können.

Mit dem anstehenden Anstieg auf 12,82 Euro ab Januar bleibt jedoch das Ziel, den Mindestlohn auf 14 Euro zu erhöhen, eine Herausforderung. Diese Erhöhung um lediglich 41 Cent wurde kürzlich von der Mindestlohnkommission beschlossen, trotz der ablehnenden Stimmen der Gewerkschaften. Philipp Thom kritisiert dies und erklärt: „Dabei müsste er eigentlich schon jetzt bei rund 14 Euro liegen.“ Das ist vor allem wichtig, da europäische Vorgaben eine Anpassung des Mindestlohns auf mindestens 14 Euro vorsehen, um den Lebensstandard der Arbeitnehmer zu sichern.

Zusätzlich fordert die EU-Richtlinie mehr Tarifbindung, was bedeutet, dass mehr Arbeitnehmer von Tarifverträgen profitieren sollten. „Das muss die Ampelregierung in Berlin dringend angehen“, fordert Thom abschließend. Die Forschungsergebnisse und die Unterstützung durch Gewerkschaften sind entscheidend, um eine nachhaltige Verbesserung der Einkommenssituation für Arbeitnehmer in Flensburg zu erreichen.

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