Sachsen-Anhalt

Geheime Bestattungen auf Quedlinburgs Galgenberg: Selbstmörder gefunden!

Auf dem historischen Galgenberg in Quedlinburg wurden bei archäologischen Ausgrabungen nicht nur Opfer der Todesstrafe entdeckt, sondern auch bizarre Funde, die auf magische Rituale und Selbstmord hindeuten – ein Hinweis auf das düstere Schicksal jener, die jenseits der Gemeinschaft bestattet wurden!

In der kleinen Stadt Quedlinburg, im Landkreis Harz, gehen faszinierende archäologische Funde aus einer dunklen Zeit der Geschichte ans Licht. Auf dem einstigen Richtplatz, der seit Jahrhunderten als Hinrichtungsstätte diente, haben Forscher entdeckt, dass hier nicht nur Verurteilte, sondern auch Selbstmörder ihre letzte Ruhestätte fanden. Diese Entdeckungen werfen ein neues Licht auf den Umgang mit solchen Tragödien in der Vergangenheit.

In den letzten Jahren hat ein Team von Archäologen im Gebiet des Galgenbergs gegraben, einer Stätte, die seit 1662 für die Vollstreckung von Todesstrafen genutzt wurde. Die aktuellen Funde umfassen die Überreste eines Mannes, dessen Bestattung durch einige bemerkenswerte Merkmale auffällt. Seine Hände waren sorgsam auf dem Oberkörper gefaltet, und eine Kette aus Rosenkranzperlen schmückte das Begräbnis. Doch wo er begraben wurde, wirft Fragen auf: Auf dem Galgenberg, einem Ort, der alles andere als heilig war, deutet die Form der Bestattung eher auf einen Selbstmord hin, als auf eine Hinrichtung.

Selbstmord und die damit verbundenen Ängste

Historiker wie Peter Schuster unterstreichen, dass Menschen, die Selbstmord begingen, oft mit einem gesellschaftlichen Stigma konfrontiert waren. Sie wurden nicht auf christlichen Friedhöfen beerdigt, sondern auf möglicherweise beschämenden Orten. Das bedeutete, dass Selbstmörder im allgemeinen Glauben als Ketzer galten, was in vielen Fällen mit extremen Strafen verbunden war, darunter das Verbrennen oder das Versenken im Wasser.

Das schockierende Umfeld der damaligen Zeit zeigt sich auch in der Bestattung von Verurteilten. Insassen, die einer brutalen Hinrichtung entgegenschauten, empfanden eine große Verzweiflung und suchten möglicherweise durch Selbstmord einen Ausweg aus ihrer aussichtslosen Lage. Die Art und Weise, wie der gefundene Mann bestattet wurde, lässt vermuten, dass es auch während seiner Lebenszeit ein gewisses Mitgefühl für seine Situation gab.

Die Ausgrabungen am Galgenberg haben eindringliche Beweise für den Umgang mit den Leichnamen jener, die auf dem Richtplatz ihr Ende fanden, zutage gefördert. Die Überreste wiesen den Einfluss der Witterung über einen langen Zeitraum auf und geben einen Einblick, wie sehr die autoritäre Gesellschaft jener Zeit auf Abschreckung abzielte.

Nicht nur menschliche Überreste, sondern auch Gegenstände wie Kleidungsreste und Keramiken wurden gefunden. Archäologin Marita Genesis erklärt, dass die Kleidung der Verurteilten nicht immer den Gedanken des Büßerhemdes entsprach; viele wurden in ihrer Alltagskleidung zur Hinrichtungsstätte geführt. Dies lässt darauf schließen, dass sie möglicherweise auch als Menschen mit einem Leben jenseits des Verbrechens betrachtet wurden.

Ein besonderes Augenmerk erhielt der Fund eines Mannes, dessen Leichnam auf dem Rücken liegend gefunden wurde, beschwert mit großen Steinen. Solche Praktiken deuten auf die Angst vor einem „Wiedergänger“ hin, einem Geist, der zurückkehren könnte. Aus Furcht vor dieser Rückkehr wurde der Tote schweren Steinen auferlegt und somit an seinem Grab gebunden, um sicherzustellen, dass er in Ruhe blieb.

Die Bestattungsbräuche und die dazugehörigen archäologischen Funde ergänzen das Bild historischer Abläufe erheblich. Laut Genesis könnte die Erforschung solcher Orte ein weiteres Licht auf die oft geheimen und schmerzhaften Geschichten werfen, die in den Geschichtsbüchern nur unzureichend behandelt werden. Noch immer gibt es viele Richtplätze, die im Boden verborgen sind und darauf warten, untersucht zu werden.

Zum Thema Suizid ist wichtig zu erwähnen, dass Menschen, die solche Gedanken hegen, stets die Möglichkeit haben sollten, sich an Freunde oder Fachleute zu wenden. Sprechen kann oft helfen, die Gedanken zu sortieren und einen Ausweg zu finden. Bei akuten Bedürfnissen steht die Telefonseelsorge unter der Nummer 0800/111 01 11 zur Verfügung.

mit dpa

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