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Bauern im Nordosten Niedersachsen: Mit Humor gegen Vorurteile!

Bauern aus Niedersachsen starten mit einer humorvollen Kampagne gegen Vorurteile und Hasskommentare in den sozialen Medien, um den Dialog mit der Gesellschaft zu fördern und ein besseres Verständnis für ihre Arbeit zu schaffen.

Landwirte haben es momentan nicht leicht. Spätestens seit den Bauernprotesten hat sich das Bild, das viele von ihnen haben, gewaltig verändert. Um diesem negativen Trend entgegenzuwirken, haben Landwirte aus dem nordöstlichen Niedersachsen eine neue Kampagne ins Leben gerufen. Mit Humor und Offenheit wollen sie Vorurteile aus dem Weg räumen und einen Einblick in ihre Arbeit geben.

Die Reaktionen in den sozialen Medien sind oft überaus hitzig. Daran erkrankte Kommentare wie „Die mit ihrer Drecksgülle vergiften die Böden und das Grundwasser“ oder „Leben da wie die Bonzen als Bauern und heulen rum“ zeigen die starke Polarisierung. Lena Bergmann, eine Ackerbäuerin aus Neetze, empfindet diese Äußerungen als Zeichen einer zunehmenden Distanz zwischen der Gesellschaft und der Landwirtschaft. „Viele Menschen haben einfach keinen Bezug zur Realität von uns Landwirten“, so Bergmann.

Die Strategie der Offenheit

Um diese Kluft zu überbrücken, hat sie gemeinsam mit anderen Landwirten ein Konzept entwickelt, das Aufklärung und Dialog in den Vordergrund stellt. „Wir wollen Offenheit signalisieren und zeigen, wer wir sind und was wir machen“, erklärt die Ackerbäuerin. Ein zentraler Bestandteil dieser Kampagne sind humorvolle Video-Clips sowie eine Plakat- und Kinokampagne, die darauf abzielen, das Verständnis zwischen Landwirten und ihrer Kritikerin zu fördern. „Humor kann ein guter Einstieg sein, um ins Gespräch zu kommen und Vorurteile abzubauen“, so Bergmann weiter.

Die Reaktionen auf die neuen Inhalte sind bislang gemischt. Bergmann berichtet, dass die meisten Anfeindungen im Netz stattfinden. Im persönlichen Gespräch erfährt sie von vielen Kritikern nicht die gleiche negative Resonanz. „Im Netz ist es oft einfach nur beleidigend. Wenn man aber den direkten Kontakt sucht, gibt es viel mehr Verständnis“, resümiert sie aus ihren Erfahrungen.

Ein Blick auf die Realität

Ein weiteres Beispiel ist Landwirt Leonard Hyfing, der in Altenmedingen als Ackerbauer und Viehzüchter arbeitet. Auch er hat die Erfahrungen gemacht, dass die Proteste der Landwirte im Jahr 2024 das Bild der Bauern in der Gesellschaft stark polarisiert haben. „Da bekam man bei Demos auf der einen Seite Süßigkeiten und von der anderen Seite einen Stinkefinger gezeigt. Dabei sind wir auch nur Menschen“, schildert Hyfing die emotionale Aufladung der Diskussionen. Er stellt klar, dass es sowohl rechte als auch linke Bauern gibt, die ihre Ansichten offen vertreten. Dennoch sei der Großteil der Landwirte in der Mitte verankert und trage zur Gesellschaft wesentlich bei.

Durch die neue Kampagne haben beide Landwirte das Ziel, mehr Menschen dazu zu bewegen, sich mit der Landwirtschaft auseinanderzusetzen und Missverständnisse auszuräumen. Beide sind sich einig, dass es kein Weg daran vorbeigeht, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, um die Kluft zwischen der Landwirtschaft und den Konsumenten zu schließen. „Wir müssen aktiv daran arbeiten, dass die Menschen verstehen, was wir tun und warum es wichtig ist“, betont Hyfing.

Die neue Initiative könnte so dazu beitragen, einen besseren Dialog zu schaffen und das Ansehen der Landwirte in der breiteren Öffentlichkeit zu verbessern, das aufgrund der aktuellen Spannungen, insbesondere in sozialen Medien, stark gelitten hat. Es bleibt abzuwarten, wie diese Kampagne bei den Menschen ankommt und ob sie tatsächlich zu Veränderungen im Denken über die Landwirtschaft führen kann.

Für mehr Informationen über die laufenden Kampagnen und besondere Aktionen der Landwirte, siehe die Berichterstattung auf www.ndr.de.

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