KulturMittelsachsen

Geschichtspreise 2024: Auszeichnung für Rochlitz und Augustusburg!

Rochlitz und Augustusburg rocken die Geschichtsbühne: Bei der mitreißenden Verleihung des Andreas-Möller-Geschichtspreises 2024 am 17. September in Freiberg werden engagierte Chronisten für ihre unermüdliche Arbeit zur Dokumentation und Vermittlung der Industrie- und Stadtgeschichte ausgezeichnet!

In Freiberg ist es wieder soweit: Die Sparkassen-Stiftung für Kunst und Kultur hat im Rahmen einer festlichen Veranstaltung den Andreas-Möller-Geschichtspreis 2024 verliehen. Diese Auszeichnung ist eine bedeutende Ehrung für Einzelpersonen und Gruppen, die sich um die Forschung und Vermittlung der regionalen Geschichte verdient gemacht haben. In diesem Jahr wurden die Preise an zwei herausragende Projekte vergeben, die die historische Bedeutung von Rochlitz und Augustusburg beleuchten.

Die Preisverleihung fand in der eindrucksvollen Nikolaikirche in Freiberg statt und versammelte zahlreiche Teilnehmer, darunter prominente Wissenschaftler sowie lokale Geschichtsinteressierte. Die Veranstaltung wurde durch vielfältige Vorträge bereichert, die aktuelle Forschungsthemen lebhaft diskutierten. So entstand ein spannendes Netzwerk engagierter Historiker, das einen wertvollen Austausch über die Geschichte des Gebietes fördert.

Auszeichnung für die Industriegeschichte von Rochlitz

Einer der diesjährigen Preisträger ist die Arbeitsgruppe „Industriegeschichte Stern-Radio Rochlitz“. Diese Gruppe hat sich im Jahr 2008, nach dem Ende der traditionsreichen Produktion von Stern-Radio, zusammengeschlossen, um die Geschichte dieses bedeutenden Industriebetriebs zu dokumentieren. Ihre Arbeit umfasst nicht nur die Erstellung von Publikationen, sondern auch die Gestaltung einer dauerhaften Ausstellung, die die Entwicklung des Unternehmens über fünf Jahrzehnte aufzeigt. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe leisten ehrenamtliche Arbeit, um die Ausstellung zu betreuen, Geräte zu reparieren und ihr umfangreiches Wissen an Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Ihre Verdienste sind nicht nur lokal, sondern tragen auch zur Bewahrung der Geschichte in der Region bei.

Chronik der Stadt Augustusburg: Ein Jahr purer Hingabe

Dr. Rüdiger Wirth, der mit seiner Chronikgruppe ebenfalls den Andreas-Möller-Geschichtspreis erhielt, hat über 15 Jahre hinweg an der Erforschung der Stadtgeschichte von Augustusburg gearbeitet. In dieser Zeit wurden rund 50.000 Dokumente durchforstet, und zahlreiche Zeitzeugen wurden befragt. Der Fokus lag dabei nicht nur auf der allgemeinen Stadtgeschichte vor 1945, sondern auch auf einer detaillierten Häuserchronik von 365 Gebäuden, die mit Daten und Bildern umfassend dokumentiert wurde. Das Ergebnis dieser intensiven Forschungsarbeit wiegt stolze 3,5 Kilogramm und umfasst 800 Seiten – eine echte Meisterleistung, die die Hingabe und den Einsatz des Teams widerspiegelt.

Die Veranstaltung um den Geschichtspreis wird von der Sparkassen-Stiftung seit vielen Jahren ausgerichtet und bietet eine Plattform, um das Engagement für die Geschichtsforschung in Mittelsachsen zu würdigen. In den vergangenen Jahren wurden bereits 55 Geschichtspreise und mehrere Sonderpreise verliehen. Durch diese Auszeichnungen werden nicht nur die Jubiläen lokaler Geschichtsforscher gefeiert, sondern es wird auch der Bedeutung der Geschichtspflege in der Region Rechnung getragen.

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war der sportlich-musikalische Auftakt, bei dem die Jugend-Showtanzgruppe „estrella“ und die Wettkampfgruppe „Charisma“ vom TSV Schwarz-Weiß Freiberg e.V. auftraten. Zudem hielt die Sportwissenschaftlerin Dr. Gerlinde Rohr einen Vortrag über die sportliche Entwicklung in Mittelsachsen, der von den Anwesenden mit großem Interesse verfolgt wurde. Solche Veranstaltungen beleben das kulturelle Leben und stärken die Gemeinschaft durch die Förderung von Geschichte und Sport.

Diese Anerkennungen, die in diesem Jahr vergeben wurden, sind Teil eines größeren Engagements der Sparkassen-Stiftung zur Förderung von Geschichte und Kultur in der Region. Die Stiftung hat bereits über 740.000 Euro für die Unterstützung von Sport und Jugendförderung bereitgestellt, wobei der Laufcup der Stiftung mit jährlich über 2.000 Teilnehmern von besonderem Erfolg zeugt. Damit wird nicht nur Geschichte, sondern auch die sportliche Zukunft der Region aktiv gefördert, was sich in den zahlreichen Leistungen und dem Engagement der eingesessenen Vereine zeigt.

Die Verleihung des Andreas-Möller-Geschichtspreises 2024 ist ein Zeichen für die Tatkraft und den Erhalt der regionalen Geschichte in Mittelsachsen. Solche Ansätze stärken nicht nur das historische Bewusstsein, sondern fördern auch die Identifikation der Menschen mit ihrer Heimatregion.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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