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Die älteste Villa Italiens: Archäologen enthüllen Wein-Handelsgeheimnisse!

Sensationsfund in Fregellae: Archäologen legen die älteste Villa der Region frei und enthüllen damit die dramatischen Auswirkungen der römischen Zerstörung im Jahr 125 v. Chr., die nicht nur das soziale Gefüge, sondern auch die wirtschaftliche Existenz der Bewohner für über 170 Jahre ruinierte!

Im Juli und August 2024 hat ein Team von Archäologen des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) und der Universität Trier an der Stelle der antiken Stadt Fregellae in Italien gegraben. Diese Arbeiten verfolgen das Ziel, die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte der Stadt zu erforschen, die 125 v. Chr. während eines römischen Feldzugs zerstört wurde. Die Ausgrabungen decken die älteste bekannte Villa der Region auf und zeigen den tiefgreifenden Einfluss dieser Zerstörung auf die lokale Bevölkerung.

Fregellae, heute Teil der Provinz Frosinone, war für ihre blühende Landwirtschaft und Handel bekannt, bevor sie in der Antike ins Chaos gestürzt wurde. Die Grabungen konzentrierten sich auf eine landwirtschaftliche Anlage, die einst zum Wohlstand der lokalen Elite beitrug, sowie auf Überreste eines römischen Militärlagers, das während der Belagerung errichtet wurde.

Die Funde der Grabungen

Die Entdeckungen umfassen archäobotanische Analyseergebnisse, die belegen, dass in der Villa Wein, Obst und Getreide kultiviert wurden. „Der Wein wurde wahrscheinlich nicht nur für den lokalen Markt hergestellt, sondern fand möglicherweise einen Platz im umfangreichen Handelsnetz des Mittelmeerraums, der spanische und französische Märkte umfasste“, berichtet Univ.-Prof. Dr. Dominik Maschek, Projektleiter der Ausgrabungen. Diese Erkenntnisse geben einen tiefen Einblick in die wirtschaftlichen Aktivitäten der damaligen Zeit.

Die „Villa der Elite“ wurde rund 80 Jahre vor der Zerstörung erbaut und repräsentiert eine architektonische Innovation für die damalige Zeit. Obwohl die Struktur durch Brandschäden und Zerstörungen in Mitleidenschaft gezogen wurde, sind die Überreste wertvolle Quellen für das Verständnis der ländlichen Lebensweise und des Handels. Der Verlust dieser Produktionsstätte durch die römische Armee stellte nicht nur ein Ende des Wohlstands dar, sondern auch einen markanten Einschnitt in die Geschichte dieser Region. Über 170 Jahre lang blieb die Landschaft nach der Zerstörung unbewohnt und wurde schließlich als Abfalldeponie genutzt, wie die Entdeckung zahlreicher Keramiken aus dem Jahr 50 n. Chr. zeigt.

Zusätzlich zu den Arbeiten an der Villa haben die Forscher das Militärlager weiter untersucht, das sich über 90 x 143 Meter erstreckte und von einem Wall und einem Graben umgeben war. Diese Funde ergänzen die Erkenntnisse über die römische Militärstrategie und die Taktiken, die während der Belagerung von Fregellae angewandt wurden.

Die Archäologen sind gespannt auf die nächsten Schritte der Forschung. „Das Verständnis darüber, wie Kriege und Konflikte städtische und ländliche Kulturen beeinflussen, ist ein zentrales Ziel unserer Arbeiten“, fügt Maschek hinzu. Zukünftige Grabungen sollen Aufschluss über die langfristigen Auswirkungen der Zerstörung von 125 v. Chr. bis hin zu den Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg geben.

Diese archäologischen Forschungen in der etwa 100 km von Rom entfernten Stadt Fregellae sind Teil eines umfassenden Projekts, das vom Leibniz-Zentrum für Archäologie in Kooperation mit dem Ministero della Cultura und anderen Institutionen koordiniert wird. Ziel ist es, die Belagerungen in der römischen Zeit und deren Einfluss auf die umliegende Kulturlandschaft detailliert zu dokumentieren. Untersuchungen an Wandmalereien, öffentlichen Bädern und weiteren Überresten sollen den Umfang der römischen Zerstörungen aufdecken.

Das Projekt steht unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dominik Maschek, der an der Universität Trier lehrt und sich auf römische Archäologie spezialisiert hat. Seine Forschung zielt darauf ab, ein tiefes Verständnis für die materielle Kultur der Römer zu erlangen und die dauerhaften Auswirkungen historischer Konflikte zu analysieren.

Für weitere Details zu den Forschungsprojekten und den neuesten Ergebnissen der Ausgrabungen in Fregellae können Interessierte die offizielle Website des Leibniz-Zentrums für Archäologie besuchen. Die Informationen sind unter nachrichten.idw-online.de zu finden.

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