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Vom Hörsaal zum Hof: Madeleine Beckers Mut zur Landwirtschaft

Madeleine Becker, eine junge Aussteigerin aus Jena, wagte den Sprung vom Stadtleben auf einen Bauernhof in der Steiermark und beschreibt in ihrem neuen Buch die Herausforderungen und Freuden des Landlebens, das viele Städter betrifft und unser Verständnis für die Landwirtschaft in Deutschland schärft.

Madeleine Becker, eine junge Frau aus Speyer, hat eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen: Sie hat das Stadtleben hinter sich gelassen, um sich einem Leben auf dem Bauernhof zu widmen. Ihr neuer Lebensweg wird in ihrem Buch „Hin und weg. (Über)Leben auf dem Bauernhof“ beschrieben, das als Erfahrungsbericht dient und die Herausforderungen sowie Freuden des Landlebens beleuchtet.

Becker, die 1992 geboren wurde und ursprünglich Geschichte, Politik und Kommunikationswissenschaften studierte, erlebte einen Wendepunkt während eines Urlaubs in Österreich. Anstatt in die Fußstapfen einer klassischen akademischen Laufbahn zu treten, entschloss sie sich, 2019 in einen kleinen Milchviehbetrieb in Kärnten zu ziehen. Diese Entscheidung stellte einen radikalen Bruch mit den städtischen Lebensverhältnissen dar und ermöglichte ihr, ein neues, sinnstiftendes Leben zu führen.

Von der Theorie zur Praxis

Ihr erstes Buch, „Erstmal für immer – Vom Hörsaal in den Kuhstall“, dokumentiert die ersten Schritte in die landwirtschaftliche Realität. Hier schildert sie eindringlich die oft bitteren Anfangserfahrungen und die damit verbundenen Herausforderungen. Während dieser Zeit begegnete sie Lukas, der nun ihr Partner im bäuerlichen Alltag und auf dem Hof in der Steiermark ist. Die Autorin schildert, wie sich ihr Leben mit der Übernahme eines eigenen Hofs veränderte: „Mit dem Eigenen wächst die Verantwortung, für die Tiere, für das Wirtschaften, für die eigene Existenz.“

Becker beleuchtet die Realität der Landwirtschaft, die sich nicht einfach in Zahlen fassen lässt. „Ein Bauernhof ist kein Unternehmen, bei dem sich die anfallenden Ausgaben genau kalkulieren lassen“, erklärt sie. Staatliche Förderungen, so häufig thematisiert, werden erst jährlich ausgezahlt, was die Planung und das tägliche Leben erfordert, flexibel und anpassungsfähig zu sein.

Die Verhältnisse auf ihrem Hof in der Steiermark sind denjenigen in Deutschland ähnlich, sodass Leser hier auch Parallelen zum eigenen Leben ziehen können. Becker verfolgt jedoch nicht das Ziel, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung fürs Landleben zu bieten, sondern vielmehr ein Verständnis für die Lebensrealitäten von Landwirten zu fördern. Sie beschreibt eind торговли inne mit Leidenschaft und einem Hauch von Melancholie ihre Entscheidung und die tiefere Bedeutung, die das Landleben für sie hat.

Ein Leben im Einklang mit der Natur

Becker ist nicht allein: Ihr Erlebnis steht für eine wachsende Gruppe junger Menschen, die dem hektischen Stadtleben entkommen wollen, um in Einklang mit der Natur zu leben. „Das lebendig beschriebene (Über-)Leben auf dem Bauernhof“ ist kein leichtes Unterfangen, sondern erfordert Hingabe und den Willen, durch Schwierigkeiten zu wachsen. Ihre Schilderungen sind dabei niemals beschönigend, sondern zeigen die Herausforderungen und auch die kleinen Freuden, die sich im Alltag ergeben.

Mit ihrem neuen Buch ist es Becker gelungen, ihre Erlebnisse und Erkenntnisse auf eine Art und Weise zu teilen, die sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. Sie öffnet ein Fenster in eine Lebensweise, die für viele Städter, die nur wenig mit Landwirtschaft zu tun haben, fremd sein mag. „Der Rechner programmiert das Leben, aber auf dem Bauernhof erntest du die Früchte deiner Arbeit direkt“, fasst sie die Kluft zwischen urbanem und ländlichem Leben zusammen.

Ihr Werk, „Hin & weg. (Über-)Leben auf dem Bauernhof – zwischen Kühen, Krisen und Kohlrabi“, erscheint im Piper-Verlag und bietet mit 270 Seiten und einem Preis von 16 Euro eine spannende Lektüre für alle, die Interesse an einem authentischen Blick in die Welt der Landwirte haben.

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