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Das Quedlinburger Einhorn kehrt zurück: Mythos wird lebendig!

Das Quedlinburger Einhorn kehrt endlich zurück in seine Heimat: Ein engagierter Verein plant, das spektakuläre Skelett, das 1663 entdeckt wurde und einst Otto von Guericke und Leibniz zu Fabeln inspirierte, wieder in der Welterbestadt aufzustellen und damit Geschichte und Tourismus neu zu beleben!

Im Magdeburger Museum für Naturkunde steht etwas ganz Besonderes: das Skelett des sogenannten Quedlinburger Einhorns. Dieses ausgestellte Kuriosum, das ursprünglich für eine Ausstellung vor über 20 Jahren gefertigt wurde, misst über zwei Meter in der Höhe. Es stellt eine Nachbildung eines Fabelwesens dar, das in den 17. und 18. Jahrhunderten vor allem in Zeichnungen festgehalten wurde. Interessanterweise stammt die Inspiration für diese Darstellungen von ungewöhnlichen Knochenfunden, die in der Nähe von Quedlinburg entdeckt wurden.

Michael Buchwitz, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums, erläutert, dass die Knochen, die einst in den Seweckenbergen bei Quedlinburg gefunden wurden, als Überreste eines Einhorns gedeutet wurden. Diese Annahme wurde von bedeutenden Persönlichkeiten wie Otto von Guericke, einem Naturforscher, und Gottfried Wilhelm Leibniz, einem Gelehrten des 18. Jahrhunderts, getragen. Ihre Arbeiten lieferten wichtige Impulse für die paläontologische Forschung.

Rückkehr des Einhorns nach Quedlinburg

Die Geschichte des Einhorns könnte sich bald ändern, denn eine Gruppe von Geschichtsinteressierten, angeführt von Bernd Junghans, setzt sich dafür ein, dass eine Rekonstruktion des Einhorns an ihren Ursprungsort in Quedlinburg zurückgebracht wird. Diese Initiative ist wichtig, um nicht nur die Geschichte zu bewahren, sondern auch um das touristische Interesse an der Stadt zu steigern. Junghans selbst ist erst kürzlich nach Quedlinburg gezogen und war überrascht, wie wenig die Einheimischen über diese faszinierende Geschichte wussten. „Ich kannte die Einhorn-Geschichte von klein auf und war baff, dass sie so wenig bekannt ist“, sagt der 70-Jährige.

In der Tat gibt es zwar eine geologische Informationstafel am ehemaligen Fundort in den Seweckenbergen, die auf die Geschichte des Einhorns hinweist, jedoch ist der Platz stark verwildert, und der ursprüngliche Steinbruch ist kaum zu erkennen. Dennoch gibt es Bestrebungen, dieses Kapitel der lokalen Geschichte neu zu beleben.

Einhorn aus Osnabrück

Der Verein „VerEinhorn“, der die Rückkehr des Einhorns plant, hatte mit einer Herausforderung zu kämpfen: Woher sollte das neue Skelett kommen? Das Museum in Magdeburg möchte seine Nachbildung behalten. Glücklicherweise konnte eine ähnliche Nachbildung des Einhorns in Osnabrück gefunden werden. Diese befand sich in einem Depot und wurde nun vom Verein übernommen. Das neue Skelett wurde sorgfältig verpackt transportiert und hat die Reise nach Quedlinburg unbeschadet überstanden.

Jetzt, im Hinterhof eines Quedlinburger Gebäudes, wartet das schneeweiße Einhornskelett auf seinen großen Auftritt. Der Verein plant, es aufzustellen und die Geschichte sowie die Hintergründe dieser bemerkenswerten Funde angemessen zu dokumentieren. Junghans hat bereits Ideen für Souvenirs und sogar Animationen für Kinder, um das Thema lebendig zu vermitteln.

Bevor das Einhorn jedoch aufgestellt werden kann, wünschen sich die Vereinsmitglieder einen Umzug durch das Stadtzentrum, um dem Einhorn einen gebührenden Empfang zu bereiten. Eigentlich sollte dies zum Tag des offenen Denkmals geschehen, jedoch fehlt noch die nötige Ausstattung, um den Umzug durchzuführen. Die Quedlinburger müssen sich also noch ein wenig gedulden, bevor sie ihr Einhorn willkommen heißen können.

Diese Rekonstruktion ist nicht nur eine Erinnerung an ein altes Märchen, sondern auch ein Stück Geschichte, das eng mit der Region verbunden ist. Der Fund von Knochen, die wohl von Mammuts und Wollnashörnern stammen, zeigt die paläontologischen Pionierleistungen von Menschen wie Otto von Guericke und Leibniz. Ihre Versuche, ausgestorbene Tiere aus Resten wieder zusammenzusetzen, werden in der wissenschaftlichen Gemeinschaft immer noch gewürdigt und erinnern uns an die schmale Grenze zwischen Mythos und Realität.

Die Rückführung des Einhorns nach Quedlinburg könnte nicht nur zur Aufarbeitung dieser faszinierenden Geschichte beitragen, sondern auch einen neuen kulturellen Anreiz für die Region schaffen. Wenn alles gut geht, könnte das Einhorn bald wieder stolz an seinem Ursprungsort stehen und neue Besucher in die historische Stadt ziehen.

Für weitere Informationen über die Möglichkeiten, das Quedlinburger Einhorn zurückzuholen und die Initiative des Vereins „VerEinhorn“ zu unterstützen, sind spannende Details auf www.mdr.de zu finden.

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