Krefeld

Essen trauert um Christine Weinbörner: Eine Stimme für die Senioren

Christine Weinbörner, die kämpferische und vielseitig engagierte stellvertretende Vorsitzende des Essener Seniorenrats, ist nach einem erfüllten, politischen Leben und ihrem Tod am 25. August 2023 in Essen im Alter von 74 Jahren nicht mehr da – ihr unermüdlicher Einsatz für soziale Gerechtigkeit und die Teilhabe älterer Menschen hinterlässt eine große Lücke!

Christine Weinbörner, eine herausragende Persönlichkeit in der politischen Landschaft Essens, ist am 25. August im Alter von 74 Jahren verstorben. Geboren am 5. April 1950 in Süddeutschland, kam sie als ausgebildete Sozialarbeiterin ins Ruhrgebiet und hinterlässt einen bleibenden Eindruck in den sozialen und politischen Kreisen der Stadt. Ihre Stimme fehlt nicht nur im Essener Seniorenrat, wo sie als stellvertretende Vorsitzende aktiv war, sondern auch im Vorstand von „Donum Vitae“ und als Gründungsmitglied des „Kinderhauses Villa Berkel e.V.“.

Weinbörner war eine prominente Forderin für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit und gab den Menschen um sich herum stets das Gefühl, ernst genommen zu werden – unabhängig von politischen Standpunkten. Ihre zahlreichen Wegbegleiter*innen kamen kürzlich bei einer feierlichen Verabschiedung zusammen, um ihre bedeutenden Lebensstationen zu würdigen.

Ein Leben für soziale Gerechtigkeit

Das Engagement von Christine Weinbörner beschränkte sich nicht nur auf ihre letzten Positionen. Als Tochter eines evangelischen Pfarrers wuchs sie in den 50er Jahren auf und fand ihren Platz in den turbulenten 68er Jahren und der aufkommenden Frauenbewegung. In den 80er Jahren war sie Teil der Gründungsgruppe der Grün-Alternativen Liste (GAL) für Essen, die den ersten Einzug in den Stadtrat der Stadt bei den Kommunalwahlen 1984 schaffte. In dieser Zeit war sie maßgeblich an der politischen Arbeit der damals siebenköpfigen GAL-Ratsfraktion beteiligt.

Bei der Kommunalwahl 1989 trat Weinbörner selbst als Kandidatin an und wurde auf einen aussichtsreichen Listenplatz gewählt. Als GAL-Ratsfrau setzte sie sich für wichtige Ziele ein, wie den Schutz der Natur und die Förderung sozialer Teilhabe, insbesondere für marginalized Gruppen. In Krefeld unterstützte sie die Einrichtung einer Gleichstellungsstelle und führte dort bedeutende Beiträge zur Gleichstellung von Geschlechtern und zur Bekämpfung von Diskriminierung.

Nach einem aktiven Leben in der Politik kehrte sie nach ihrer Pensionierung zurück zum Ehrenamt, wo sie erneut in den Vordergrund trat. Walter Wandtke, ein langjähriger Wegbegleiter, würdigte sie in berührenden Worten und erinnerte daran, wie sehr sie das Leben vieler Menschen beeinflusste.

Der Seniorenrat der Stadt Essen, unter der Leitung von Suzanne Asche, drückte ebenfalls seine Trauer über den Verlust von Weinbörner aus. Sie trat 2021 als Vertreterin der Grünen in den Vorstand des Seniorenrats ein und war engagiert in der Förderung der aktiven Teilhabe älterer Menschen. Besonders lag ihr die Mobilität und die sozialen Sicherheit älterer alleinstehender Frauen am Herzen. Ihre letzte Aufgabe war die Leitung des Arbeitskreises Mobilität des Seniorenrats, wo sie ihre menschliche Zuwendung und ihr Engagement effektiv in die Praxis umsetzte.

Christine Weinbörner war zudem über zwei Jahrzehnte als Gleichstellungsbeauftragte in Krefeld tätig, bevor sie 2021 den Vorsitz im Verein Donum Vitae übernahm. Ihr Wirken wird von vielen geschätzt und in dankbarer Erinnerung behalten werden. Weinbörners Tod hinterlässt eine Lücke in der Gemeinschaft und unter ihren Weggefährten, die in ihren zahlreichen Initiativen und ihrem unermüdlichen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung lebendig bleibt. Details über ihr Leben und Wirken findet man hier.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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