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Ärzte warnen: Brandenburg droht die Gesundheitsversorgung zu kippen!

Ärzte und Krankenhäuser in Brandenburg schlagen Alarm: Sechs Tage vor der Landtagswahl fordern sie dringend 200 Millionen Euro jährlich für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung und warnen vor alarmierenden Fachkräftemangel – die Zukunft der Gesundheitsversorgung steht auf der Kippe!

In Brandenburg wird die Gesundheitsversorgung immer dringlicher. In einer gemeinsamen Erklärung haben die Ärzte und Krankenhäuser der Region auf besorgniserregende Missstände hingewiesen. Sechs Tage vor der anstehenden Landtagswahl macht die Branche klar, dass künftige Investitionen und der Nachwuchs in der Medizin wichtiger denn je sind.

Für die flächendeckende Gesundheitssituation in Brandenburg äußert sich Michael Jacob, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft, äußerst besorgt. Er fordert jährliche Investitionen von circa 200 Millionen Euro in die Kliniken, um den aktuellen Standard zu wahren. Außerdem betont er die Notwendigkeit, die finanziellen Mittel des Landes zur Unterstützung der Krankenhäuser im Rahmen der Krankenhausreform abzusichern. Jacobs Aussage unterstreicht die wachsende Angst, dass die medizinische Versorgung im Bundesland nicht mehr aufrechterhalten werden kann.

Dringender Bedarf an medizinischem Nachwuchs

Die Problematik wird durch das steigende Durchschnittsalter der Vertragsärzte in Brandenburg verschärft, welches bei 54,3 Jahren liegt. Der Präsident der Landesärztekammer, Frank-Ullrich Schulz, machte darauf aufmerksam, dass etwa ein Drittel der Vertragsärzte bereits 60 Jahre oder älter ist. Im Vergleich dazu sind es bundesweit 597 Einwohner, die einen Vertragsarzt betreuen, während es in Brandenburg 732 sind. Dies zeigt den klaren Mangel an ärztlicher Versorgung.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, betont Schulz die Bedeutung der neu gegründeten Medizinischen Universität Lausitz, die in diesem Jahr ihren Betrieb aufgenommen hat. Er hegt den Wunsch, dass diese Institution früher ins Leben gerufen worden wäre, um die Ausbildungsnotwendigkeit besser abzudecken.

Heruntergespielte Defizite in der zahnärztlichen Versorgung

Zusätzlich zur ärztlichen Herausforderung ist auch die zahnärztliche Versorgung in Brandenburg in Gefahr. Die Landeszahnärztekammer warnt vor einer Eskalation von Mängeln, besonders in den Regionen Havelland, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming, Barnim und Spree-Neiße. Die Defizite, die bereits jetzt in der zahnärztlichen Betreuung wahrnehmbar sind, könnten in Zukunft dramatische Ausmaße annehmen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Notwendigkeit, den Pharmazie-Studiengang im Land zu stärken. Der Apothekerverband Brandenburg hat sich für die Eröffnung eines entsprechenden Studiengangs ausgesprochen, um die medizinische Grundversorgung zu sichern.

Ein weiteres Klischee wurde durch die Insolvenz des Naëmi-Wilke-Stifts in Guben verdeutlicht, welches nach Spremberg vor zwei Jahren das zweite Krankenhaus ist, das ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt hat. Trotz dieser schweren Umstände sieht Jacob Fortschritte bei den Kliniken. „Spremberg hat sich stabilisiert“, erklärt er. Die Krankenhäuser streben an, neue Strukturen zu etablieren, welche sowohl ambulante als auch stationäre Versorgung umfassen.

Mit der anhaltenden Diskussion um die bevorstehende Krankenhausreform auf Bundesebene, die darauf abzielt, den finanziellen Druck auf Kliniken zu verringern, bleibt abzuwarten, wie die Umsetzung der vorgesehenen Maßnahmen ausfallen wird. Diese Reformen sind besonders wichtig, um die existenziellen Sorgen der Einrichtungen in Brandenburg zu mildern und eine gerechte medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten. Angesichts dieser Entwicklungen ist die Fortsetzung einer verantwortungsvollen, ehrlichen Diskussion über die künftigen Bedürfnisse im Gesundheitswesen unerlässlich.

Die Situation ist komplex und erfordert eine sorgfältige Betrachtung aller Faktoren. Die Maßnahmen der Verbände sind ein klarer Appell an die Politik, zeitnah zu handeln und die nötigen Ressourcen bereit zu stellen, um die gesundheitliche Grundversorgung in Brandenburg auch in Zukunft sicherzustellen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich in den Berichten bei www.n-tv.de.

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