In Sachsen-Anhalt fand kürzlich die zweite Verleihung des Landesgleichstellungspreises statt, eine feierliche Veranstaltung, die in den historischen Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) abgehalten wurde. Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne, Staatssekretärin Susi Möbbeck und die Landesgleichstellungsbeauftragte Sarah Schulze überreichten insgesamt fünf Preise an Einzelpersonen und Projekte, die sich für Geschlechtergerechtigkeit in verschiedenen Bereichen einsetzen. Dieses Jahr wurden 30 verschiedene Vorschläge aus Stendal, Magdeburg, Halle und dem Harz eingereicht.
Der Gleichstellungspreis ist mit bis zu 1.000 Euro dotiert und richtet sich an Initiativen, die in Bereichen wie Kindertagesstätten, Sport, Kultur und Migrationsarbeit aktiv sind. Ministerin Grimm-Benne betonte, wie wichtig es sei, das Engagement für Gleichstellung zu würdigen und so vielen Menschen wie möglich die Möglichkeit zu geben, sich für eine inklusive Gesellschaft starkzumachen. “Demokratie braucht Gleichstellung. Gleichstellung braucht Demokratie,” erklärte sie während der Zeremonie.
Preisverleihungen und Projekte
Die KiTa Wahrburg in Stendal wurde für ihr Projekt „Little People Big Dreams – Starke Mädchen und Frauen“ mit einem Preis von 1.000 Euro ausgezeichnet. Ziel ist es, Geschlechterstereotypen zu hinterfragen und eine Umgebung zu schaffen, die alle Geschlechter ermutigt, ihre Potenziale zu entfalten. Das Projekt bezieht zudem die Familien der Kinder aktiv mit ein.
In der Kategorie der Geschlechtergerechtigkeit durch Teilhabe wurde das Projekt „SolidariSkate Magdeburg“ anerkannt. Dieser Preis in Höhe von 500 Euro geht an ein Team, das sich darauf konzentriert, die Gleichstellung innerhalb der Skate-Subkultur voranzutreiben. Mit ihrer Arbeit schaffen sie einen offenen Raum für Frauen, Lesben und andere queere Skateboarderinnen, was den Gemeinschaftssinn innerhalb des Skateboarding fördert.
Ein weiterer Gewinner, das Kulturkollektiv Magdeburg e.V., erhielt ebenfalls 500 Euro für das Projekt „KunstKurve 2024“. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, auf die ungerechte Bezahlung von Künstlerinnen aufmerksam zu machen und eine Plattform zu schaffen, auf der weibliche Künstlerinnen ihre Arbeiten unabhängig von Alter oder Hintergrund präsentieren können. Im künstlerischen Bereich werden Frauen, die künstlerische Tätigkeiten ausüben, oft schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen, was das Projekt aktiv bekämpfen möchte.
Besonders engagiert zeigt sich auch der Verein ROSA e.V. aus Halle (Saale), der für das Projekt „Rolling Safespace“ den mit 1.000 Euro dotierten Preis erhielt. Dieses Projekt bietet geflüchteten Frauen einen geschützten Raum, in dem sie Unterstützung erhalten können, die auf ihre individuellen kulturellen und genderbezogenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Der Verein setzt sich für eine antirassistische und diskriminierungsfreie Hilfe in der Flüchtlingspolitik ein.
Der letzte Preisträger, Andrea Paul aus dem Harz, wurde für ihr Engagement im Frauensport geehrt. Mit fast 50 Jahren Erfahrung hat sie sich als Übungsleiterin und im Kreissportbund aktiv für die Sichtbarkeit und Stärkung des Frauensports eingesetzt. Ihre Arbeit hat weit über den Landkreis Harz hinaus Auswirkungen gezeigt und trägt zur Weiterentwicklung der Gleichstellungsstrategie im Sport bei.
Diese Preisverleihung in Sachsen-Anhalt würdigt nicht nur bestehende Errungenschaften, sondern ist auch ein Zeichen für die fortwährende Notwendigkeit, Gleichstellung in der Gesellschaft anzustreben. Die in den Projekten dargestellten Initiativen zeigen den unermüdlichen Einsatz vieler Menschen für eine gerechtere und demokratische Gesellschaft. Mehr Informationen zu den ausgezeichneten Projekten und Persönlichkeiten finden sich in dem Bericht auf dubisthalle.de.