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Zahl der Bestechungs-Ermittlungen in Berlin sprunghaft gestiegen!

In Berlin explodiert die Anzahl der Korruptionsermittlungen: Von 27 im Jahr 2022 auf alarmierende 34 Verfahren 2023, während Linke-Politiker Sebastian Schlüsselburg dringend bessere Ausstattung für die Ermittlungsbehörden fordert, um das wachsende Vertrauen in Staat und Wirtschaft zu retten!

Die Situation rund um Korruption in Berlin zeigt besorgniserregende Entwicklungen. Nach Angaben der Berliner Innenverwaltung ist die Anzahl der Ermittlungen wegen Bestechung im letzten Jahr signifikant gestiegen. Von 27 Verfahren im Jahr 2022 ist die Zahl auf 34 angestiegen, wie aus einer schriftlichen Anfrage des Linke-Abgeordneten Sebastian Schlüsselburg hervorgeht. Die Ergebnisse wurden zuerst von der „Berliner Morgenpost“ veröffentlicht.

Darüber hinaus wurden beim Thema Bestechlichkeit ebenfalls mehr Fälle gezählt: Die Verfahren stiegen von 10 auf 12. Außerdem sind die verdächtigen Personen, die in Zusammenhang mit Korruption stehen, von 53 auf 76 gewachsen, unter diesen auch 16 Amtsträger, was einen leichten Anstieg gegenüber 14 im Vorjahr darstellt.

Zunehmende Sorge um Korruption

Besonders auffällig ist der Anstieg der Verfahren in geschäftlichen Angelegenheiten: Hier gab es einen sprunghaften Anstieg von nur 2 auf 19 Verfahren. Der Fokus liegt in beiden Jahren eindeutig auf der Dienstleistungsbranche. Diese Entwicklung lässt die Frage aufkommen, wie effektiv die bestehenden Mechanismen zur Bekämpfung von Korruption sind.

Schlüsselburg äußerte sich besorgt über die Zahlen. „Korruption ist kein Kavaliersdelikt“, appellierte er und fügte hinzu, dass solche Vergehen das Vertrauen in staatliche Institutionen sowie private Unternehmen stark untergraben und gravierende wirtschaftliche Schäden verursachen können. Dies zeige sich in den rückläufigen Zahlen, auf die die Polizei aufmerksam geworden war: Während noch 2022 42 Prozent der Verfahren auf polizeiinterne Erkenntnisse beruhte, sind es im darauffolgenden Jahr nur noch 21 Prozent.

Diese Abnahme an kriminalpolizeilichen Durchbrüchen sei alarmierend, denn sie verdeutliche, dass der Staat nicht in der Lage sei, die Dunkelziffer in der Wirtschaftskriminalität zu erhellen. „Der Senat muss dringend dafür sorgen, dass Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte die nötigen Mittel bekommen, um der Korruption energischer entgegentreten zu können“, so Schlüsselburg weiter.

Ein positiver Aspekt ist jedoch, dass die Meldungen über Verdachtsfälle gestiegen sind: Wurden im Vorjahr 19 Prozent der Fälle durch Meldungen der betroffenen Stellen bekannt, sind es nun 26 Prozent. Diese Entwicklung könnte darauf hinweisen, dass ein gewisses Vertrauen in die Institutionen vorhanden ist, aber gleichzeitig bleibt die Frage offen, wie die genaue Bekämpfung von Korruption und Wirtschaftskriminalität künftig durch bessere Ausstattungen und Strategien verbessert werden kann.

Die steigenden Zahlen und der Rückgang der polizeilichen Erkentnisse in Bezug auf Korruption müssen als Anlass genommen werden, um gesetzgeberische Maßnahmen einzuleiten, die der Korruption in der Hauptstadt entgegenwirken. Hier zeigt sich eine klare Diskrepanz zwischen der Zunahme der Verfahren und der Kapazitäten der zuständigen Behörden, die dafür indiziert sind, solche Missstände zu erfassen.

Die Hintergründe zu diesen Entwicklungen und die Auswirkung der politischen Maßnahmen sind ein Thema, das weiter beobachtet werden sollte, um die korrekte Handhabung und Aufklärung von Korruptionsdelikten sicherzustellen, da es um das Grundvertrauen in die Staatsgewalt und den wirtschaftlichen Fairness geht.Weitere Informationen sind hier nachzulesen.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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