ErfurtThüringen

Bargeld im Erfurter Nahverkehr abgeschafft – Wie reagieren andere Städte?

In Erfurt wird ab 2025 das Bargeld in Bussen abgeschafft, während andere Thüringer Städte wie Jena und Weimar beim herkömmlichen Bargeldverkehr bleiben – eine disruptive Veränderung im Nahverkehr, die große Auswirkungen auf die Fahrgäste haben könnte!

In der Stadt Erfurt wird ab dem Jahr 2025 eine entscheidende Veränderung im öffentlichen Nahverkehr eingeführt: Die Erfurter Verkehrsbetriebe AG (EVAG) planen, die Bargeldzahlung in ihren Bussen abzuschaffen. Aktuell läuft bereits ein Pilotprojekt, das ersten Erfahrungen zufolge überwiegend positiv verläuft. Fahrgäste können in zehn Bussen nur noch bargeldlos bezahlen, was die Sicherheit erhöht und die Bezahlvorgänge erheblich beschleunigt.

Die EVAG berichtet, dass die Nachfrage nach bargeldlosen Zahlungsmethoden in den letzten vier Jahren erheblich gestiegen ist. Während der Anteil bargeldloser Zahlungen 2019 noch bei 39 Prozent lag, sind es mittlerweile satte 77 Prozent im Jahr 2023. Dies zeigt, dass viele Fahrgäste den Komfort des Bezahlens mit Karte oder anderen Zahlungsmethoden schätzen. Trotz dieser positiven Aspekte gibt es jedoch auch Beschwerden von Fahrgästen, die an der Möglichkeit festhalten möchten, mit Bargeld zu bezahlen.

Reaktionen aus der Region

In der Umgebung von Erfurt zeigt sich eine gemischte Haltung gegenüber dem bargeldlosen Bezahlen. In Städten wie Jena, Weimar und Gera bleibt die Bargeldzahlung eine Option. In Weimar gibt es beispielsweise keine Fahrkartenautomaten an den Haltestellen, sodass der Verkauf von Fahrkarten im Bus gegen Bargeld nach wie vor notwendig ist. Ähnliche Szenarien finden sich in Gera, wo die Bezahlung im Bus laut der GVB Verkehrs- und Betriebsgesellschaft ebenfalls bargeldlich möglich bleibt.

Die Meininger Busbetriebs GmbH plant ebenfalls keine Änderungen in Richtung bargeldloses Bezahlen, da an den Haltestellen keine Automaten vorhanden sind. Auch die Moveas GmbH, die im Landkreis Hildburghausen Busse betreibt, möchte den Fahrgästen die Wahlmöglichkeit zwischen Bargeld und bargeldlosen Zahlungsmethoden lassen. In Saalfeld wird die Einführung bargeldloser Zahlungen erst im Jahr 2025 für erste Busse angepeilt.

Besonders interessant ist die Entwicklung im Landkreis Gotha, wo die Kartenzahlung erst im Februar 2023 eingeführt wurde und derzeit nur etwa ein Prozent der Umsätze im Bus bargeldlos erzielt werden. Der Geschäftsführer der Nahverkehrsgesellschaft des Landkreises, Uwe Szpöt, äußert Bedenken, dass die vollständige Abschaffung von Bargeld potenzielle Nutzergruppen vom öffentlichen Nahverkehr ausschließen könnte. Er betont, dass eine solche Entscheidung nicht zielführend wäre.

Im Gegensatz dazu hat das Verkehrsunternehmen Wartburgmobil in der Wartburgregion rund um Eisenach bereits Anfang des Jahres bargeldlose Bezahlmöglichkeiten eingeführt. Hier wird die Umstellung gut angenommen, und die Unternehmung plant, Bargeldzahlungen zukünftig vollständig durch bargeldloses Zahlen abzulösen, um die Belastung des Fahrpersonals zu verringern und die Kosten des Bargeldverkehrs zu senken.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Erfurt mit der Abschaffung von Bargeld in seinen Bussen einen Schritt in Richtung modernem Zahlungsverkehr geht. Gleichzeitig zeigt sich jedoch, dass andere Städte in Thüringen eine abwartende Haltung einnehmen und den Fahrgästen weiterhin die Möglichkeit zur Barschaft bieten wollen. Die kommenden Jahre dürften entscheidend dafür sein, wie sich diese Trends im Land weiterentwickeln und wie die Fahrgastzahlen auf die neue Zahlungsweise reagieren werden.

Für weitere Informationen zur Entwicklung der bargeldlosen Zahlungen in Erfurt und anderen Städten Thüringens, siehe den Artikel auf www.tag24.de.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"