Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und deren Technologieanbieter beschäftigen die Anleger zunehmend. Inmitten der Diskussion über mögliche Engpässe und die Überhitzung des Marktes gibt es Spannungen um die Aussichten von großen Leistungsanbietern wie NVIDIA und Dell. Während die NVIDIA-Aktie aufgrund wachsender Bedenken über die Nachfragesituation unter Druck steht, zeigt Dell eine positive Entwicklung und bleibt optimistisch bezüglich der KI-Ausgaben.
Die Sorgen rund um die neue Chipgeneration Blackwell von NVIDIA haben zahlreiche Anleger verunsichert. Der CEO von Dell, Michael Dell, äußerte sich demonstrativ optimistisch und wies die Gerüchte über eine Verlangsamung der KI-Ausgaben als übertrieben zurück. In einem Interview hob er hervor, dass die Nachfrage nach KI-Lösungen in verschiedenen Sektoren enorm und weiterhin wachsend sei. Dies unterstützt die jüngsten Zahlen von Dell Technologies, die belegen, dass das Unternehmen im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen Umsatz von 25 Milliarden US-Dollar erzielt hat. Das entspricht einem Anstieg von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ist ein positiver Hinweis auf die allgemeine Marktentwicklung.
Dell versus NVIDIA
Im Gegensatz dazu berichtet NVIDIA von einem Umsatzwachstum im gleichen Zeitraum von über 122 Prozent, was auf einen Umsatz von 30 Milliarden US-Dollar hinausläuft. CEO Jensen Huang äußerte sich im Zusammenhang mit den Quartalszahlen optimistisch und prognostiziert bis zu 32,5 Milliarden US-Dollar Umsatz für das nächste Quartal. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen wurde die NVIDIA-Aktie am Berichtstag nach der Veröffentlichung der Ergebnisse gedrückt, was ein wenig die Unsicherheit widerspiegelt, die den Markt derzeit prägt.
Michael Dell führte auf der Citi TMT-Konferenz in New York aus, dass Dell eine Schlüsselrolle beim Aufbau der amerikanischen KI-Infrastruktur spiele. Das Unternehmen profitiert spürbar von der wachsenden Nachfrage nach leistungsstarken Servern und Netzwerklösungen, die für den Betrieb von KI-Anwendungen essentiell sind. „Was die Unternehmen sehen, ist die historische Chance, ihr Geschäft wesentlich produktiver zu gestalten“, betonte Dell und erläuterte außerdem die Stärke der Lieferkette des Unternehmens: „Wir haben fantastische Beziehungen zu unseren Zulieferern“. Das gibt ihm die Zuversicht, dass mögliche Störungen in der Lieferkette nicht zu einem Problem werden sollten.
Aktienkurse im Überblick
Die aktuellen Aktienkurse beider Unternehmen zeigen ebenfalls beeindruckende Entwicklungen. Die Dell-Aktie hat sich in diesem Jahr um nahezu 49 Prozent verbessert und steht jetzt bei 114,30 US-Dollar. Das Allzeithoch liegt allerdings bei 179,70 US-Dollar. Analysten sind optimistisch: Von 16 befragten Analysten empfehlen 13 die Aktie zum Kauf. Die Prognosen sehen ein Ziel von durchschnittlich 145,31 US-Dollar vor, was ein weiteres Potenzial von etwa 27 Prozent im Vergleich zum aktuellen Kurs bietet.
Die NVIDIA-Aktie liegt mit 119,10 US-Dollar ebenfalls hoch im Kurs und zeigt ein Plus von rund 140 Prozent im Jahresverlauf (splitbereinigt). Ihr Höchststand liegt bei 140,76 US-Dollar. Hier ebenfalls kein Verkaufsempfehlung. Von 42 Bewertungen empfehlen 39 den Kauf, während die restlichen Bewertungen als Halteempfehlung klassifiziert werden. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 153,24 US-Dollar und läge damit auch beim höchsten Kursziel über dem Rekordhoch mit 200 US-Dollar.
Abschließend bleibt abzuwarten, wie sich der KI-Hype auf dem Markt weiterentwickelt. Einige Experten warnen vor möglichen Ähnlichkeiten zur Dotcom-Ära und deuten an, dass bald ein Platzen der Blase folgen könnte. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob der aktuelle positive Trend anhält oder ob sich die Bedenken der Anleger bewahrheiten.
Weitere Informationen zu den Entwicklungen im Bereich KI und den betroffenen Unternehmen finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.finanzen.ch.