In Flensburg häuften sich am frühen Samstagmorgen die Brandmeldungen. Gegen 5.10 Uhr informierten Anwohner in der Husumer Straße die Rettungsleitstelle über eine Rauchentwicklung, die aus einem Mehrfamilienhaus strömte. Da sich noch Bewohner im Gebäude befanden und der Zugang durch starken Rauch erschwert war, wurde sowohl die Berufsfeuerwehr als auch die Freiwillige Feuerwehr zur Einsatzstelle alarmiert. Unterstützt wurden sie von zwei Rettungswagen und einem Notarzt.
Glücklicherweise konnten alle Hausbewohner rechtzeitig fliehen, bevor die Feuerwehr eintraf. „Als wir eintrafen, liefen gerade die letzten Hausbewohner aus dem verqualmten Treppenhaus“, berichtete Feuerwehr-Einsatzleiter André Beyer. Der Brandherd, der nach ersten Ermittlungen ein brennender Campingstuhl im Durchgang zum Hinterhof war, konnte schnell gelöscht werden. Insgesamt mussten 15 Personen vom Rettungsdienst betreut werden, doch glücklicherweise blieben alle unverletzt und konnten nach den Räum- und Löschmaßnahmen in ihre Wohnungen zurückkehren.
Weitere Brände am Bahnhof
Die rasche Reaktion der Feuerwehr verhinderte, dass die Flammen weiter um sich griffen. Parallel zur Brandbekämpfung wurde die Umgebung durch Polizeibeamte abgesucht. Einer von ihnen hörte unerwartete knisternde Geräusche in der Nähe, was ihn misstrauisch machte. Nur etwa 60 Meter vom brennenden Mercedes entfernt entdeckte der Beamte ein weiteres Fahrzeug, einen Dacia, der bereits Flammen aus dem Motorraum speiste. Auch hier wurde sofort ein weiteres Löschfahrzeug alarmiert. Leider konnte auch dieses Auto nicht gerettet werden, jedoch gelang es, die angrenzenden Fahrzeuge zu schützen.
Insgesamt wurden bei den Bränden am Bahnhof vier Fahrzeuge erheblich beschädigt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen an allen drei Brandorten unverzüglich aufgenommen und sichergestellt, dass alle Beweise festgehalten werden.
Brandstiftung möglich?
In Anbetracht der Umstände und der Häufung dieser Vorfälle ist nach ersten Erkenntnissen von einer Brandstiftung auszugehen. Die Vorfälle am Samstagmorgen wecken Erinnerungen an eine besorgniserregende Brandserie, die im Sommer 2022 Flensburg erschütterte. Damals hatten Brandstifter mehrere Feuer in Treppenhäusern und an Fahrzeugen gelegt, was zu einem erhöhten Sicherheitsgefühl in der Stadt führte. Zwei Männer wurden später als Verantwortliche ermittelt und mussten sich vor Gericht verantworten, was zu Haftstrafen führte.
Die Polizei wird nun alles daransetzen, auch diese jüngsten Brandanschläge aufzuklären, um die Sicherheit der Bürger wiederherzustellen und eine Wiederholung der schrecklichen Ereignisse aus der Vergangenheit zu verhindern. Die Flensburger sind aufgerufen, verdächtige Aktivitäten sofort zu melden, um die Gefahr von Brandstiftungen einzudämmen.
Für detaillierte Informationen über die laufenden Ermittlungen und weitere Updates, siehe den Bericht auf www.shz.de.