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Wieder Gülle-Unfall: Remscheids Oberbürgermeister verlangt Antworten!

Nach einem Gülleunfall in der Neye bei Wipperfürth, der am vergangenen Wochenende zum Tod hunderter Fische führte, fordert Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz Antworten – ist das Naturparadies jetzt auf Jahre tot und wer trägt die Verantwortung für diesen erneuten Umweltskandal?

Die Natur wurde erneut durch einen Gülleunfall in der Region Wipperfürth erheblich belastet, was zu einem verheerenden Fischsterben im Neyebach führte. Hunderte tote Fische wurden von Mitarbeitern der Wasser- und Umweltbehörden geborgen, und Experten warnen, dass der Bach, der durch ein Naturschutzgebiet fließt, möglicherweise auf Jahre geschädigt sein wird. Der Bach mündet in die Trinkwassertalsperre der Region, was zusätzliche Besorgnis erregt.

Anwohner berichteten am vergangenen Wochenende von einem unangenehmen Gestank in der Luft. In einer frühen Analyse stellte sich heraus, dass die Gülle von einem landwirtschaftlichen Betrieb in den Bach gelangte. Ein defektes Regenrückhaltebecken wurde als Ursache identifiziert, und die Polizei sowie die Staatsanwaltschaft wurden informiert.

Oberbürgermeister fordert Klarheit

Burkhard Mast-Weisz, Oberbürgermeister von Remscheid, äußerte sein Unverständnis über die wiederholte Niederlage im Umgang mit solchen Vorfällen. Er stellte fest: „Es gibt eine Menge Fragen, wer hat wann wo nicht aufgepasst. Und da möchte ich auch viele Antworten zu haben.“ Die Vorfälle sind umso besorgniserregender, weil es sich bereits um den zweiten Gülleunfall auf demselben Hof innerhalb von neun Jahren handelt. Der erste Vorfall ereignete sich im Jahr 2015, als ebenfalls Gülle in den Neyebach floss und zu einem massiven Fischsterben führte.

Da es sich um ein wiederholtes Problem handelt, wurden die zuständigen Behörden aktiv, um Maßnahmen gegen den Landwirt zu ergreifen. Dieser muss umgehend dafür sorgen, dass das Regenrückhaltebecken wieder funktionsfähig wird. Außerdem müssen zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen wie Wälle und Gräben eingerichtet werden, um weitere Einträge in die Gewässer zu verhindern, so die Erklärung aus der Pressemitteilung.

Trinkwasserversorgung bleibt sicher

Die gute Nachricht aus dieser traurigen Situation ist, dass die Trinkwasserversorgung für die Region nicht gefährdet ist. Die zuständigen Behörden, darunter der Märkische Kreis, der Wupperverband sowie die technischen Betriebe Remscheid und der Oberbergische Kreis, haben bestätigt, dass die Wasserversorgung für die Anwohner trotz der aktuellen Umstände gesichert ist.

Die Neyezuläufe und die Neyetalsperre werden nun regelmäßig von einem beauftragten Labor untersucht, und die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden darüber entscheiden, wie weiter verfahren wird. In der Pressemitteilung wird zudem darauf hingewiesen, dass Hundebesitzer ihre Tiere nicht aus dem Neyebach trinken lassen sollten, um jegliche Gefahren zu vermeiden.

Der Landwirt, dessen Betrieb in dieser Angelegenheit im Fokus steht, wurde im Rahmen des Strafverfahrens von 2015 freigesprochen, jedoch gab es in einem Zivilverfahren bereits einen Entscheid des Landgerichts Hagen, der ihn zu Schadenersatz gegenüber den Stadtwerken Remscheid verurteilte. Dieses Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da der Landwirt dagegen Berufung eingelegt hat. Das Verfahren liegt bereits seit August 2016 beim Oberlandesgericht Hamm.

Die Vorfälle werfen nicht nur Fragen über den Schutz der Umwelt auf, sondern auch über die Verantwortung von Landwirten und die Effektivität von bestehenden Sicherheitsmaßnahmen. Die zuständigen Behörden stehen nun unter Druck, sowohl kurzfristige Lösungen zu finden als auch langfristige Strategien zu entwickeln, um solche Unglücke in Zukunft zu vermeiden. Dies könnte eine bedeutende Veränderung im Umgang mit umweltgefährdenden Vorfällen in der Region darstellen und die Verpflichtungen landwirtschaftlicher Betriebe gegenüber der Natur und der Öffentlichkeit in den Mittelpunkt rücken.

Für weitere Informationen zu diesem Vorfall und den laufenden Untersuchungen wird auf die Berichterstattung auf www1.wdr.de verwiesen.

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