HessenMainz

Archäologen finden 6000 Jahre alte Keramik bei Hofheim am Taunus

Archäologen entdecken am Kapellenberg bei Hofheim ein 6000 Jahre altes Keramikgefäß und enthüllen die geheimen Geschichte der „Pompeji des Nordens“, wo Kriege und Konflikte einst die Jungsteinzeit prägten!

In der Nähe von Hofheim am Taunus haben Archäologen bemerkenswerte Entdeckungen gemacht, die das Bild der Jungsteinzeitgeschichte nachhaltig prägen. Eine Untersuchung eines Grabhügels, der in den Jahren zuvor nur teilweise erforscht wurde, förderte ein über 6000 Jahre altes Keramikgefäß zutage. Dies belegt die Bedeutung des Standortes, der als „Pompeji des Nordens“ bezeichnet wird und die Michelsberger Kultur prägt.

Die Archäologen, unter der Leitung von Professor Detlef Gronenborn von der Universität Mainz, führten seit Jahren Arbeiten am Kapellenberg durch. Die durchgeführten Grabungen haben gezeigt, dass der Grabhügel nicht nur in der Region, sondern auch auf europäischer Ebene von Bedeutung ist. „Es zeigt sich, dass Menschen aus Südfrankreich in den Norden zogen, und diese Bewegung könnte mit sozialen Unruhen oder Konflikten zusammengehangen haben“, erklärt Gronenborn.

Neue Einblicke in das Leben der Michelsberger

Die Grabungen haben es den Studenten der Universität ermöglicht, umfassendere Analysen durchzuführen. Im Vergleich zu den Vorjahren konnte nun ein größerer Teil des Hügels untersucht werden. Dabei wurde festgestellt, dass die Grablegung auf einer stabilen Steinlage vorgenommen wurde, die den oberen Teil des Hügels bildete. Die in diesem Zusammenhang entdeckten Keramikscherben sind entscheidend für die Datierung dieser Siedlung.

Gronenborn hebt hervor, dass gerade die geophysikalischen Arbeiten und die Vernetzung europäischer Archäologen Daten liefern, die ein klareres Bild der damaligen Lebensweise zeichnen. Die Griffiths-Angaben zu der Art von Grabgestaltung und den besonderen Keramiken deuten darauf hin, dass die Bewohner durch gesellschaftliche und klimatische Umstände in die Region Zwangssiedlungen vollzogen.

Herausforderungen und zukünftige Planungen

In Bezug auf die archäologische Stätte stellte Bürgermeister Christian Vogt bei den Abschlussarbeiten fest, dass bald mit einer Entscheidung des Kreises über die Pläne zur Einrichtung eines „Hauses der Michelsberger Kultur“ zu rechnen sei. Diese zukünftige Einrichtung könnte nicht nur das kulturelle Erbe der Michelsberger bewahren, sondern auch als touristische Attraktion fungieren.

Einige spannende Aspekte bleiben jedoch unbeantwortet, wie die lange Abwesenheit von Funden über mehrere Jahrhunderte und die mögliche Zerstörung der Grabkammer, deren genaue Lage noch eruiert werden soll. Die Funde bieten anschauliche Einblicke in die wechselhafte Geschichte der Region und machen den Kapellenberg zu einem zentralen Punkt der archäologischen Forschung.

Details zu den laufenden Arbeiten und den geschichtlichen Zusammenhängen sind in einem umfassenden Bericht auf www.hna.de zu finden.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"