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Bundesweiter Warntag: Alarmtöne und Sirenen heulen auf!

Am 12. September um 11 Uhr testen die deutschen Innenministerien gemeinsam mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz die Alarmbereitschaft, wenn bundesweit Sirenen heulen und Handys auch im Lautlos-Modus Alarm schlagen, um die Bevölkerung auf die Bedeutung effizienter Warnsysteme hinzuweisen!

Jedes Jahr wird am zweiten Donnerstag im September der bundesweite Warntag durchgeführt, und 2023 fällt dieser Tag auf den 12. September um 11 Uhr. Dabei werden nicht nur die klassischen Sirenen, sondern auch moderne Kommunikationsmethoden genutzt. Wenn die Smartphones plötzlich Alarmtöne abgeben und die Lautsprecher von Fernsehern und Radios aktiviert werden, geschieht dies nicht überraschend – es handelt sich um einen Test des Warnsystems in Deutschland. All dies geschieht, um die Bevölkerung über potenzielle Gefahren zu informieren und die Effizienz der Warnsysteme zu überprüfen.

Der Warntag ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass verschiedene Warnmittel gut zusammenarbeiten. Neben den Sirenen, die in den deutschen Städten zu hören sein werden, kommt das Cellbroadcast-System zum Einsatz, welches auch Handys alarmiert, die auf still oder lautlos eingestellt sind. Dies geschieht völlig unabhängig von den Einstellungen der Nutzer, vorausgesetzt, sie befinden sich in einer aktiven Funkzelle. Um 11:45 Uhr wird dann eine Entwarnung ausgesprochen, die signalisiert, dass der Test abgeschlossen ist.

Bedeutung des Warntests

„Wir haben beim Sturmflut-Ereignis an der Ostsee im letzten Jahr gesehen, wie wichtig es ist, dass die verschiedenen Warnmittel ineinandergreifen“, erläuterte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Systeme regelmäßig zu testen, um bei tatsächlichen Notfällen schnell und effektiv reagieren zu können. Das System besteht dabei aus einer Kombination aus klassischen Medien wie Radio und Fernsehen sowie Warn-Apps wie Nina.

In Schleswig-Holstein sind im Rahmen des Warntages über 2800 Sirenen in Betrieb. Welche Sirenen an diesem Tag tatsächlich aktiviert werden, hängt von den jeweiligen Kommunen ab. Zur Erhöhung der Sicherheitsstandards hat das Land Schleswig-Holstein im letzten Jahr etwa 200 neue Sirenen beschafft. Für die Zukunft strebt die Landesregierung an, bis zum Jahr 2030 insgesamt rund 5000 Sirenen zu installieren. Allerdings wurde diese Initiative durch eine Begrenzung der finanziellen Unterstützung durch den Bund auf 2,9 Millionen Euro behindert. Ministeriumssprecher Tim Radtke stellt klar, dass das Land in der Lage ist, alle 4000 Sirenen zu beschaffen, wenn die zur Verfügung stehenden 23 Millionen Euro effektiv eingesetzt werden.

Die Diskussion über die nötige Geschwindigkeit des Ausbaus der Sirenen wird jedoch von der Opposition kritisiert. Beate Raudies, Abgeordnete der SPD, bemängelte, dass die Mittel für den Ausbau bereits seit dem Haushaltsabschluss 2021 bereitstehen, die Umsetzung jedoch erheblich Zeit in Anspruch nehme. „Drei Jahre für die Einführung einer Förderrichtlinie sind nicht akzeptabel“, stellte sie fest. Diese kritische Rückmeldung verdeutlicht die Spannungen zwischen den politischen Parteien in Bezug auf die Effektivität und Effizienz der Verantwortlichen bei der Einführung und Implementierung solcher notwendigen Sicherheitsmaßnahmen.

Das Wichtigste am Warntag ist die effektive Kommunikation von Warnungen an die Bevölkerung und die Überprüfung der Abläufe, um im Ernstfall schnellstmöglich handeln zu können. Berichte und Analysen zu den Abläufen zeigt das Informationsportal www.shz.de. Obgleich das System auf dem Papier gut funktioniert, bleibt abzuwarten, wie effektiv es im realen Einsatz sein wird, wenn es darauf ankommt.

Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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