Der Flugplatz von Magdeburg steht möglicherweise vor einer grundlegenden Veränderung, die sowohl die Luftfahrtindustrie als auch die lokalen Arbeitsplätze betreffen könnte. Am 17. Oktober wird der Stadtrat der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalt über eine tiefgehende Prüfung des Standorts entscheiden, was die Umwandlung in ein Gewerbegebiet zur Folge haben könnte. Initiator der Proteste ist Phillipp Müller, der über die Website von Pro Flugplatz Magdeburg eine Petition ins Leben gerufen hat, um gegen diese Pläne zu mobilisieren.
Eine Schließung des Flugplatzes würde nicht nur die Geschichte und die Tradition der Luftfahrt in Magdeburg gefährden, sondern auch direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Müller hebt hervor, dass am Flugplatz mehrere Unternehmen aus der Luftfahrtbranche ansässig sind, wodurch rund 200 Arbeitsplätze auf der Kippe stünden. Zudem wäre Magdeburg die einzige Landeshauptstadt Deutschlands ohne eigenen Flugplatz, wenn es zu dieser Umwandlung kommt. Der Flugplatz Magdeburg/Cochstedt, währenddessen als Drohnentestzentrum genutzt, sei nicht in der Lage, die Bedürfnisse der Geschäftsfliegerei zu decken.
Bedrohung für Arbeitsplätze
Mit Blick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen plädiert Müller für den Erhalt des Flugplatzes und verweist auf die dort ansässigen Privatpiloten und Flugvereine. Die Bedeutung dieser Infrastruktur könnte nicht nur durch den Verlust von Arbeitsplätzen, sondern auch durch die Schwächung der lokalen Wirtschaft unterstrichen werden. „Wir würden einen der wenigen selbsttragenden Verkehrslandeplätze schließen, der in der Lage ist, Gewinne zu erwirtschaften“, so Müller.
Ein übertragbares Anliegen der Initiative ist das Bewusstsein für die Bedeutung des Flugplatzes in der Region zu stärken. In der Diskussion um den Raum für Industrie und Gewerbe wird oft übersehen, welche Rolle der Luftfahrhafen für die Athmosphäre und das Umfeld spielt. Magdeburg hat eine lange Geschichte in der Luftfahrt, die bis zu den frühesten Flugversuchen von Pionier Hans Grade zurückreicht.
Größe des geplanten Industriegebiets
Laut einem Bericht des MDR könnte ein neues Industrie- und Gewerbegebiet auf dem Fläche des Flugplatzgeländes eine Größe von 144 Hektar einnehmen. Das Vorhaben würde Raum schaffen für potenzielle Firmenansiedlungen, darunter möglicherweise auch der Chiphersteller Intel, was die Attraktivität des Bereichs für Investitionen und Arbeitsplätze unterstreicht.
Die Diskussion über die Schließung des Flugplatzes und die geplante Umwandlung in ein Gewerbegebiet hat bereits große Resonanz gefunden. Es bleibt abzuwarten, wie der Stadtrat sich verhalten wird und welche Entscheidungen am 17. Oktober getroffen werden. Der Ausgang dieser Sitzung könnte sowohl für die Luftfahrtindustrie in Magdeburg, als auch für die Wirtschaft der Stadt erhebliche Konsequenzen haben.
Für weitere Informationen zu diesem Thema und um an der Petition teilzunehmen, können Interessierte die Seite von Pro Flugplatz Magdeburg besuchen.