Steffi Lemke, die amtierende Bundesumweltministerin, plant, im kommenden Jahr erneut als Spitzenkandidatin der sachsen-anhaltischen Grünen für den Bundestag zu kandidieren. In einem Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung hat die 56-Jährige erklärt, dass sie ihre umfassende politische Erfahrung weiterhin im Dienste der Bürgerinnen und Bürger Sachsen-Anhalts einsetzen möchte.
Die Politikerin aus Dessau ist die einzige Vertreterin Sachsen-Anhalts im Kabinett von Kanzler Olaf Scholz (SPD). Ihre politische Karriere begann sie 1989 als eine der Gründungsmitglieder der Grünen in der DDR. Seit 1994 ist sie kontinuierlich Mitglied des Bundestages, und 2021 trat sie überraschend in die Ampel-Regierung als Bundesumweltministerin ein.
Motivation für die Kandidatur
In ihrer Erklärung für die erneute Kandidatur betonte Lemke, dass ihr insbesondere der Schutz von Natur und Umwelt am Herzen liegt. „Ohne intakte Natur leiden auch wir Menschen – sei es durch drohende Hochwasser, schlechte Luft oder die Bedrohung von Flüssen und Seen,” sagte sie. Zusätzlich sei es ihr wichtig, zur gesellschaftlichen Stabilität und zum Zusammenhalt beizutragen. Sie möchte als gebürtige DDR-Bürgerin Brücken bauen, um Freiheit und Demokratie zu bewahren.
Die Grünen in Sachsen-Anhalt werden am 23. November bei einem Parteitag in Wernigerode ihre Kandidatenliste wählen. Landesvorsitzende Madeleine Linke äußerte sich positiv zu Lemkes Bewerbung: „Steffi Lemke ist mit der Region und der Umweltbewegung sehr eng verbunden und sehr authentisch.” Sie lobte die Ministerin für ihre Fähigkeit, große Summen für Klimaschutzprojekte zu sichern. Linke fügte hinzu, dass die Partei froh sei, dass Lemke erneut antreten möchte.
Zusätzlich zu Lemke bewirbt sich auch Antje Schulz, ein Mitglied des Landesvorstands der Grünen, um den ersten Platz auf der grünen Landesliste.
Diese Entwicklungen sind für die politischen Verhältnisse in Sachsen-Anhalt und für die kommende Bundestagswahl von Bedeutung. Das Engagement von Lemke für Umweltschutz und gesellschaftliche Fragestellungen könnte eine Schlüsselrolle bei der Mobilisierung von Wählerinnen und Wählern spielen.