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Technologie in der Pflege: Deutsche offen, aber mit Bedenken

Eine aktuelle Umfrage in Deutschland zeigt, dass Verbraucher sowohl optimistisch als auch skeptisch gegenüber dem Einsatz von Robotik und Künstlicher Intelligenz im Gesundheitssektor sind, wobei 38 Prozent auf eine Entlastung des überlasteten Systems hoffen, während gleichzeitig 13 Prozent die Technik vollständig ablehnen, was die Debatte über Menschlichkeit und Technologie in der Pflege neu entfacht.

In Deutschland gibt es eine bemerkenswerte Diskussion über den Einsatz von Technologien wie Robotik und Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheits- und Pflegesektor. Die öffentliche Meinung zeigt sich vergleichsweise positiv, wie eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Elektronik-Branchenorganisation gfu zeigt. Die Umfrage wurde in mehreren Ländern durchgeführt, darunter die USA, Japan und Frankreich, wobei Deutschland mit einem Zustimmungswert von 1,6 auf einer Skala von minus 10 bis plus 10 abschneidet.

Insgesamt wurden 4.200 Verbraucherinnen und Verbraucher befragt, wobei allein 1.000 aus Deutschland stammten. Überraschenderweise landete Japan, trotz seines technologischen Fortschritts, nur bei 0,9, während die USA und Frankreich mit 0,7 und 0,1 auf dem letzten Platz folgten. Dies wirft die Frage auf, inwieweit kulturelle Einstellungen den Umgang mit neuen Technologien prägen.

Bedenken und Optimismus im Gesundheitswesen

Die Umfrage enthüllt, dass trotz dieser positive Haltung es auch Vorbehalte gibt. 13 Prozent der deutschen Befragten stehen modernen Gesundheits- und Pflegetechnologien skeptisch gegenüber. Kritiker dieser Technologien argumentieren, dass empathische Pflege nur von Menschen bereitgestellt werden kann und die Entrichtung von Algorithmen zur Behandlung die zwischenmenschliche Beziehung mindert. Diese Menschen begreifen Pflege nicht nur als Dienstleistung, sondern auch als menschliche Interaktion, die durch Künstliche Intelligenz nicht adäquat ersetzt werden kann.

Zudem gibt es die Hoffnung, dass KI den Druck im überlasteten Gesundheitssektor verringern kann. 38 Prozent der Befragten äußerten diesen Wunsch. Parallel dazu erhofft sich nahezu ein Drittel, dass die neuen Technologien auch zu einer Senkung der Gesundheitskosten beitragen können, was sowohl in Deutschland (30 Prozent) als auch international (29 Prozent) ähnliche Erwartungen hervorruft. Diese Hoffnungen stehen jedoch im Widerspruch zu den Sorgen von 30 Prozent der Befragten in Deutschland, die fürchten, dass der Einsatz von Technologien teuer werden könnte, ein Gefühl, das im internationalen Vergleich sogar einen etwas höheren Wert von 32 Prozent erreicht.

Die Ambivalenz der Verbraucher

Sara Warneke, Geschäftsführerin bei gfu Consumer & Home Electronics, hebt hervor, dass die Umfrage die gespaltene Meinung der Verbraucher widerspiegelt. „Die Menschen in Deutschland zeigen sich im internationalen Vergleich überdurchschnittlich offen“, erklärt sie und weist darauf hin, dass die Befragten sowohl menschliche Nähe als auch die permanente Verfügbarkeit von Gesundheitsdiensten erwarten, die nur durch hochentwickelte Technologien gewährleistet werden können. Die Furcht vor Datenrisiken sorgt zusätzlich für Ablehnung in Teilen der Bevölkerung, während die Möglichkeit der KI zur Datenanalyse in diagnostischen Prozessen positiven Anklang findet.

Dieses Spannungsfeld zwischen Offenheit für technologische Innovationen und der Sorge um persönliche Kontakte sowie Datenschutz zeigt, wie komplex das Verhältnis der Menschen zu modernen Gesundheitslösungen ist.

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