Bautzen

„Landkreis Bautzen: Strategien zur Anwerbung neuer Hausärzte“

Der Landkreis Bautzen startet ab Januar 2024 mit einem Weiterbildungsverbund, um angehende Mediziner für die Region zu gewinnen und der drohenden Unterversorgung mit Hausärzten entgegenzuwirken, nachdem feststeht, dass langfristig zwei bis drei neue Allgemeinmediziner pro Jahr benötigt werden.

Im Landkreis Bautzen gibt es ein kreatives Bestreben, um dem drohenden Ärztemangel in der Region entgegenzuwirken. Ein neuer Weiterbildungsverbund, der seit Anfang 2024 aktiv ist, hat sich zum Ziel gesetzt, angehende Mediziner zu gewinnen und sie bei ihrer Ausbildung zum Allgemeinmediziner zu unterstützen. Diese Initiative wurde von der Amtsärztin Dr. Jana Gärtner ins Leben gerufen und erfolgt in enger Kooperation mit verschiedenen örtlichen Gesundheitseinrichtungen.

Der Bedarf an Hausärzten im Landkreis Bautzen ist unbestritten. Dr. Marcus Meixner, Facharzt für Allgemeinmedizin und Mitglied des Verbundes, erläutert, dass die Rekrutierung von zwei bis drei neuen Hausärzten pro Jahr nicht als geringe Zahl unterschätzt werden sollte. In fünf Jahren könnte dies zu einer bedeutenden Verbesserung der medizinischen Versorgung führen. „Die Zahlen erscheinen vielleicht klein, aber sie sind entscheidend, um die Lücken zu schließen“, so Meixner.

Der Weiterbildungsverbund im Detail

Der neue Weiterbildungsverbund, der die Mitgliedschaft von Gesundheitsamt, Kliniken und Arztpraxen umfasst, hat das klare Ziel, die lokale medizinische Versorgung langfristig zu sichern. Dabei wird angehenden Ärzten die Möglichkeit gegeben, einen Großteil ihrer praktischen Ausbildung im Landkreis zu absolvieren. „Wenn Ärzte hier ihre Ausbildung machen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie später auch hier bleiben“, erklärt die Landratsamtssprecherin Sabine Rötschke. Dies könnte dazu führen, dass mehr Mediziner sich in der Region niederlassen, was für die Versorgung der Bevölkerung von zentraler Bedeutung ist.

Zudem ist die Ausbildung in der Region oft eine Lebensphase, in der viele junge Mediziner Familien gründen. Das schafft nicht nur berufliche Netzwerke, sondern fördert auch die persönliche Verbindung zur Region. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist die Kinderärztin Janet Roth, die spezifische Weiterbildungsprogramme in Pulsnitz anbietet, um die Ausbildung angehender Hausärzte zu bereichern.

Trotz der positiven Ansätze hat der Weiterbildungsverbund noch einen langen Weg vor sich, um bekannt zu werden und die angepeilte Zielgruppe zu erreichen. So haben bis dato lediglich zwei Ärzte Interesse an einer Weiterbildung in Bautzen bekundet, was verdeutlicht, dass es wichtiger denn je ist, die Region sichtbar zu machen und die Vorteile eines Engagements dort zu kommunizieren.

Die Herausforderungen bei der Ärztegewinnung

Die Gründe, warum manche junge Mediziner zögern, sich als Hausarzt niederzulassen, sind vielfältig. Abgesehen von der hohen Verantwortung, die mit dieser Position einhergeht, gibt es Aspekte der Vergütung und Planungssicherheit, die viele potenzielle Bewerber abschrecken. „Die Vergütung ist oft nicht planbar, was sich als Hürde erweist“, erklärt Meixner. Zudem wird die Notwendigkeit betont, ein positives Image der Region zu fördern, um Mediziner aus anderen Landkreisen oder sogar aus dem Ausland anzuziehen. „Wir müssen offen für alle Nationalitäten und Kulturen sein“, fügt er hinzu.

Diese Themen zeigen, dass der Landkreis Bautzen zwar noch vor Herausforderungen steht, aber gleichzeitig die Initiative ergreift, um die Situation zu verbessern und die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten. Der Weg ist zwar nicht einfach, aber mit einem gemeinsamen Engagement könnten die anvisierten Ziele erreicht werden. Dr. Marcus Meixner fordert daher alle Interessierten auf, sich die Region anzusehen und sich ein eigenes Bild zu machen. „Kommt erst mal her und schaut es Euch an“, rät er, optimistisch in die Zukunft blickend.

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