Hersfeld-Rotenburg

Gewerkschaftsehrung in Sontra: 65 Jahre Treue zur IG Metall gewürdigt

Am 5. September 2024 ehrte die IG Metall im Gasthaus Gonnermann in Berneburg langjährige Mitglieder für ihre Treue von bis zu 65 Jahren, was nicht nur die Erfolge der Gewerkschaft feiert, sondern auch eine kritische Reflexion über die aktuellen Herausforderungen im Arbeitsumfeld anstößt.

Die IG Metall in Nordhessen feierte kürzlich eine bedeutende Ehrung, um die Treue ihrer Mitglieder zu würdigen. Eine frohe Veranstaltung fand im Gasthaus Gonnermann in Berneburg statt, wo zahlreiche Jubilare für ihre langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden. Besonders hervorgehoben wurden die Mitglieder, die der Gewerkschaft seit bis zu 65 Jahren die Treue halten. Für viele von ihnen ist die IG Metall nicht nur ein Teil ihrer beruflichen, sondern auch ihrer persönlichen Geschichte.

In der feierlichen Runde, die vom neuen zweiten Bevollmächtigten Dennis Schindehütte geleitet wurde, waren rund 30 Jubilare zusammen mit Betriebsräten und Vertrauensleuten aus den Landkreisen Werra-Meißner und Hersfeld-Rotenburg versammelt. Schindehütte hielt eine bewegende Festrede, die nicht nur die Erfolge der IG Metall der letzten Jahrzehnte beleuchtete, sondern auch auf aktuelle Herausforderungen hinwies. Anja Neumann, die Gewerkschaftssekretärin, begrüßte die Anwesenden herzlich und schuf eine einladende Atmosphäre für diesen besonderen Anlass.

Die treuesten Mitglieder im Fokus

Besondere Ehrung erhielt Justus Hast, der mit 88 Jahren der älteste Jubilare des Abends war. Eng verbunden mit der Geschichte der IG Metall, begann er seine berufliche Laufbahn in der Braunkohle und arbeitete anschließend fast 40 Jahre im VW-Werk in Baunatal. Auch die anderen Jubilare blicken auf bewegte Arbeitsleben zurück. Helmut Heyer, ebenfalls 85, hat als Blechschlosser gearbeitet, während Karl Löffler mit seiner Familie einen langen Weg hinter sich hat, nachdem sie aus der ehemaligen DDR geflüchtet waren.

Die Ehrung dieser langjährigen Mitglieder ist nicht nur eine Feier des individuellen Engagements, sondern auch ein Zeichen für den Bestand und die Stärke der IG Metall, die aktuell mehr als zwei Millionen Mitglieder zählt. Der Abend verdeutlichte die solidarische Gemeinschaft, die über die Jahrzehnte gewachsen ist und deren Mitglieder sich für Verbesserungen in der Arbeitswelt eingesetzt haben.

Rückblick auf überwundene Herausforderungen

Dennis Schindehütte ließ die Anwesenden auch in Erinnerungen schwelgen, indem er wichtige Ereignisse der letzten Jahrzehnte Revue passieren ließ. In humorvoller und zugleich nachdenklicher Weise spannte er den Bogen von den frühen 1960er Jahren, als die Beatles und die Rolling Stones die Musikwelt eroberten, bis hin zu den Arbeitskämpfen der 1980er, die zahlreiche Arbeitnehmer in Deutschland mobilisierten. Besonders eindrücklich waren die Erinnerungen an die Streiks und Demonstrationen, die letztendlich zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen führten und die Rechte der Arbeitnehmer stärkten.

Besorgniserregend ist jedoch, dass laut Schindehütte heutzutage nur noch 51 Prozent der Arbeitnehmer von Tarifverträgen profitieren. Er betonte die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für Tarifverträge grundlegend zu reformieren, um die Rechte der Arbeitnehmer zu schützen und ihnen ein gerechtes Einkommen zu sichern. “Wir brauchen Tarifverträge für gute Arbeitsbedingungen und gute Löhne”, forderte er eindringlich und appellierte an die Gesetzgeber, sich für diese unentbehrlichen Änderungen einzusetzen.

Die Veranstaltung in Berneburg war nicht nur eine Feier, sondern auch ein Appell an die gesellschaftliche Verantwortung, die die IG Metall und ihre Mitglieder tragen. Die langjährige Treue der Mitglieder zeigt, wie wichtig der Gewerkschaftsschutz und die Vertretung der Interessen der Arbeitnehmer sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart sind.

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