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Integration in der Altenpflege: Ausländische Fachkräfte gestalten Zukunft

Am 5. September 2024 stellte die Bundesagentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda gemeinsam mit der Evangelischen Altenhilfe Gesundbrunnen in Hofgeismar drei positive Beispiele gelungener Integration ausländischer Fachkräfte in der Altenpflege vor, die zeigen, wie wichtig internationale Mitarbeiter für die Branche sind und wie sie erfolgreich in den deutschen Arbeitsmarkt eingegliedert werden.

Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg hat sich ein erfreulicher Trend in der Altenpflege entwickelt, der die Integration ausländischer Fachkräfte in den Arbeitsmarkt fördert. Die Evangelische Altenhilfe Gesundbrunnen, mit ihren Standorten in Bad Hersfeld, Philippsthal und Reilos, zeigt, wie gelungene Integration in der Praxis aussieht. Bei einem Pressetermin der Bundesagentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda wurden positive Beispiele vorgestellt, die das Potential von ausländischen Fachkräften verdeutlichen.

Eine der vorgestellten Mitarbeiterinnen ist die 30-jährige Irene Ngangone aus Kamerun. Vor fünf Jahren kam sie nach Deutschland, um ein Studium aufzunehmen, was nicht wie geplant funktionierte. Stattdessen startete sie ein Freiwilliges Soziales Jahr und entdeckte ihre Leidenschaft für die Altenpflege. Ihre Gastmutter arbeitete in diesem Bereich, was Irene den Zugang erleichterte. Jetzt ist sie im Altenzentrum Hospital tätig und betont, wie gut sie in ihrem Team integriert ist. Ihre Berichte über die Akzeptanz bei Bewohnerinnen und Bewohnern heben die positive Wirkung von Vielfalt im Arbeitsumfeld hervor.

Integration durch Weiterbildung und Unterstützung

Ein weiteres Beispiel ist Rana Haddad, die vor neun Jahren als Buchhalterin aus Syrien nach Deutschland kam. Mit zwei Kindern im Schlepptau ist es für sie besonders wichtig, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, um volle berufliche Chancen zu nutzen. Derzeit arbeitet sie als Küchenhelferin, hat jedoch den Wunsch, eine Ausbildung zur Betreuungskraft zu beginnen. Die Bundesagentur für Arbeit steht ihrer Weiterbildung unterstützend zur Seite, unter anderem durch Programme wie „Job-Turbo“, das Arbeitgeber bei der Qualifizierung von Hilfskräften unterstützt.

Peter Guirguis Mijail, ein 39-jähriger gelernter Buchhalter aus Spanien, ist ein weiteres Beispiel für erfolgreiche Integration. Sein Wunsch nach einer besseren Zukunft für sich und seine Kinder führte ihn nach Deutschland. Er arbeitet in der Hauswirtschaft und wird bald eine Weiterbildung zum Betreuer anfangen. Sein Fall unterstreicht die Bedeutung der beruflichen Umorientierung und Weiterbildung, um den eigenen Platz im neuen Lebensumfeld zu finden.

Der Bedarf an Fachkräften in der Altenpflege

Die unverändert hohe Nachfrage nach Arbeitskräften in der Altenpflege kann nicht übersehen werden. Luzia Kremser, Pressesprecherin der Agentur, betont, dass in der Region aktuell etwa 1.000 offene Stellen in verschiedenen Bereichen zu besetzen sind, wobei auch die Altenpflege nicht verschont bleibt. Besonders wichtig ist es, die Integrationsquote von ausländischen Arbeitskräften weiter zu erhöhen. Von August 2023 bis August 2024 wurden bereits 2.400 Menschen in den Arbeitsmarkt integriert, darunter 770 mit ausländischem Hintergrund.

Die Anteilnahme und Unterstützung der Altenhilfezentren an ihren ausländischen Mitarbeitenden spielt eine entscheidende Rolle. Die Führungskräfte dieser Einrichtungen setzen sich aktiv dafür ein, eine integrative und unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen, in der die Mitarbeiter sich wohlfühlen und ihre Fähigkeiten bestmöglich entfalten können. Diese Initiativen sind nicht nur für die Mitarbeiter von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Branche, die dringend Fachkräfte benötigt, um den Herausforderungen der Zukunft begegnen zu können.

Lebt in Dortmund und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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