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Laserattacke auf Ryanair-Piloten: Polizei sucht nach Zeugen in Kehl

Im Landeanflug auf den Flughafen Karlsruhe wurde am Mittwochabend die Besatzung einer Ryanair-Boeing 737 von einem Unbekannten mit einem Laserpointer attackiert, was die Sicherheit von über 180 Passagieren gefährdete und nun von der Polizei untersucht wird.

Karlsruhe (Baden-Württemberg) – Ein beunruhigender Vorfall ereignete sich während des Landeanflugs einer Ryanair-Maschine am Mittwochabend. Während die Boeing 737, die von Malaga nach Karlsruhe flog, bereits im Endanflug war, wurden die beiden Piloten plötzlich mit einem Laserpointer angegriffen.

Die Flugsituation war bereits angespannt, als der Kapitän und der Co-Pilot sich im Großraum Kehl befanden. Innerhalb von nur wenigen Minuten wurden sie gleich zweimal mit einem Laserstrahl angeleuchtet. Glücklicherweise blieb es ohne ernste Konsequenzen: Der Kapitän konnte sich rechtzeitig abwenden und wurde nicht geblendet. Der Co-Pilot hingegen hatte die Gelegenheit, Videoaufnahmen von der Attacke zu machen, welche der Polizei bei ihrer Ermittlungen nützlich sein sollen.

Details zum Vorfall und die Polizeiaktion

Die Angriffe ereigneten sich um 22.38 Uhr und 22.49 Uhr, woraufhin die Polizei Offenburg nun Zeugen sucht, die wichtige Informationen zu den Vorfällen geben können. Zeugen, die etwas beobachtet haben, werden aufgefordert, sich unter der Telefonnummer 07229 3018-0 zu melden. Die Maschine selbst landete schlussendlich sicher in Karlsruhe um 22.54 Uhr.

Die Polizeibehörde konnte durch die Auswertung der Videoaufnahmen den möglichen Herkunftsort des Laserstrahls auf den Kehler Stadtteil Neumühl eingrenzen. Diese Art von Attacken ist nicht nur gefährlich, sondern kann auch strafrechtliche Konsequenzen für den Täter haben. Sollte dieser ermittelt werden, droht ihm eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr.

Ein unangenehmer Trend zeichnet sich ab: Im Jahr 2022 wurden dem Luftfahrtbundesamt (LBA) insgesamt 447 Laser-Attacken an deutschen Flughäfen gemeldet. Diese Vorfälle ereignen sich häufig während der Nachtflüge, wenn die Sicht der Piloten eingeschränkt ist. Matthias Baier, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, betonte, wie bedrohlich solche Blenden sein können. „Was Sie sofort verlieren, wenn Sie in die Quelle reinschauen, ist die Nachtsicht. Das Cockpit wird richtig hell“, erklärte er in einem Interview.

Diese Gefahr während des Landeanflugs ist besonders alarmierend, da die Piloten während dieser Phase auf Fluginstrumente angewiesen sind, um sichere Landemanöver durchzuführen. In den schlimmsten Fällen könnten sie nicht mehr in der Lage sein, diese Instrumente zu bedienen.

Die Risiken für die Luftfahrt

Die Luftfahrt funktioniert, wenn alle Sicherheitsvorkehrungen stimmen. Laser-Attacken stellen jedoch eine erhebliche Bedrohung dar und werfen ernsthafte Fragen hinsichtlich der Sicherheit im Luftverkehr auf. Durch das blinde Licht eines Lasers kann die Konzentration der Piloten stark beeinträchtigt werden, was in kritischen Momenten zu Katastrophen führen kann.

Die Polizei Offenburg hat die Bedeutung von Sicherheitsmaßnahmen und das verantwortungsvolle Verhalten in der Nähe von Flughäfen unterstrichen. „Ein unverantwortliches Verhalten und hohes Risiko für den Piloten und das Flugzeug“, so die Stellungnahme der Polizei, verdeutlicht die Dringlichkeit, solche Vorfälle zu vermeiden.

Die Ryanair-Maschine und ihre 180 Passagiere hatten großes Glück, dass kein ernster Vorfall zu verzeichnen war, und die Crew sicher landen konnte. Allerdings bleiben die Fragen nach der Sicherheit der Luftraumüberwachung und den Maßnahmen zur Bekämpfung von Laser-Attacken im Vordergrund. Der Vorfall fordert alle Beteiligten auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und solche Angriffe zu unterbinden.

Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass durch präventive Maßnahmen und Sensibilisierung der Öffentlichkeit solche gefährlichen Vorfälle in der Luftfahrt drastisch reduziert werden können.

Gefahren durch Laserpointer im Luftverkehr

Laserangriffe auf Flugzeuge stellen ein ernsthaftes Risiko für die Luftfahrt dar. Solche Attacken können nicht nur die Sicht der Piloten beeinträchtigen, sondern auch zu schwerwiegenden Unfällen führen. Studien zeigen, dass selbst im Falle einer kurzfristigen Blendung die Reaktionszeiten der Piloten signifikant beeinträchtigt werden können. Die Bundesstelle für Fluguntersuchungen (BFU) hat in mehreren Berichten darauf hingewiesen, dass Laserblendungen während des Landeanflugs besonders gefährlich sind, weil Piloten vor kritischen Entscheidungen stehen und voll konzentriert sein müssen.

Auf die Gefahren von Laserangriffen weist auch die European Union Aviation Safety Agency (EASA) hin. Laut EASA können Laser, die auf Flugzeuge gerichtet werden, ernsthafte Einschränkungen der visuellen Wahrnehmung und des Situationsbewusstseins der Piloten verursachen, was zu einem Verlust der Kontrolle über das Flugzeug führen kann. In Deutschland werden solche Vorfälle statistisch erfasst, und die Zahl der Attacken hat in den letzten Jahren zugenommen.

Rechtliche Konsequenzen und Präventionsmaßnahmen

Die rechtlichen Konsequenzen für Täter solcher Laserangriffe sind gravierend. Wie bereits erwähnt, droht im Falle einer Verurteilung wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Dabei ist es nicht nur die Beeinträchtigung der Piloten, die strafbar ist, sondern auch die potenzielle Gefährdung von Hunderten von Passagieren und Bodenpersonal.

Die Luftfahrtbehörden haben verschiedene Maßnahmen eingeführt, um dieser Gefährdung entgegenzuwirken. Dazu zählen unter anderem Schulungen für das Kabinenpersonal sowie Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit über die Gefahren des unsachgemäßen Umgangs mit Lasern. Die Polizei und andere Sicherheitsbehörden haben darüber hinaus spezielle Ermittlungsgruppen gebildet, um diese Vorfälle schnell und effektiv zu bearbeiten und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Statistiken über Laser-Attacken in Deutschland

Die Zahl der gemeldeten Laserangriffe auf Flugzeuge hat in den letzten Jahren zugenommen. Laut dem Luftfahrtbundesamt (LBA) wurden im Jahr 2022 insgesamt 447 solche Vorfälle aufgezeichnet, was einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Diese Attacken sind nicht nur auf Flughäfen konzentriert, sondern können auch in der Nähe von städtischen Gebieten erfolgen, was die Ermittlungen der Polizei zusätzlich erschwert.

Im ersten Quartal 2023 gab es bereits mehrere ähnliche Vorfälle, die das Sicherheitsbewusstsein in der Luftfahrtindustrie erhöhen. Für die Piloten, deren Sicherheit und die Sicherheit der Passagiere auf dem Spiel steht, ist daher ein verstärktes Bewusstsein und eine null Toleranz gegenüber solchen gefährlichen Handlungen von größter Bedeutung.

Insgesamt haben die zuständigen Behörden die Verantwortung, sowohl die Öffentlichkeit über die Risiken von Laserangriffen aufzuklären als auch geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Zahl dieser Vorfälle zu reduzieren und die Sicherheit im Luftverkehr zu gewährleisten.

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