HessenSchwalm-Eder-Kreis

Engagierte Bäuerinnen und Herausforderungen der Landwirtschaft in Hessen

In der Sommertour 2024 besucht Staatsminister Ingmar Jung zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe in Hessen, um den Austausch mit engagierten jungen Landwirtinnen und die Herausforderungen der Branche zu thematisieren, während er gleichzeitig den Staatsehrenpreis für Rinderzucht an einen erfolgreichen Betrieb verleiht.

Die Sommertour 2024 von Ingmar Jung rückt in den Mittelpunkt das Thema Landwirtschaft und die Herausforderungen, vor denen die Branche steht. Diese Tour ist nicht nur eine Plattform für politische Gespräche, sondern auch eine Gelegenheit, die Bedeutung der Landwirtschaft in Hessen zu betonen. Es ist der zweite Tag der Sommertour und Staatsminister Jung hat sich entschlossen, die Lebensrealitäten von Landwirten und Landwirtinnen direkt vor Ort zu erfahren.

An diesem Morgen besucht Jung den Milchviehbetrieb der Familie Schäfer in Dipperz-Külos, wo er mit den engagierten jungen Bäuerinnen, Theresa und Sophia, spricht. Beide Frauen bringen sich über ihre täglichen Aufgaben auf dem Hof hinaus ehrenamtlich ein, was von Minister Jung lobend anerkannt wird. „Es ist beeindruckend, wie ihr euch für den ländlichen Raum engagiert und gleichzeitig die Herausforderungen der Landwirtschaft meistert“, sagt Jung, während er die Wichtigkeit von Ehrenämtern in der Region betont.

Gespräche über Zukunftsperspektiven

Der Austausch über die Zukunft der Landwirtschaft steht im Vordergrund dieser Tour. Jung sucht direkte Gespräche mit den Praktikern, um ihre Ansichten und Anliegen zu hören. Die Themen reichen von der Bildung in Berufsschulen bis hin zur Tierhaltung und den Chancen, die sich für junge Landwirte ergeben können. „Eure Engagement in der Landwirtschaft wird die nächsten Jahre grundlegende Veränderungen mit sich bringen“, betont Jung, während er sich für eine bessere Unterstützung von Frauen in der Branche stark macht.

Der Besuch bei der Familie Fehr in Guxhagen-Wollrode zeigt die aktuelle Situation der Milcherzeuger. Hier diskutiert der Minister mit Kerstin Fehr die Herausforderungen, die die Milchwirtschaft plagen, insbesondere die wachsende Bürokratie. Fehr setzt sich im Bundesverband Deutscher Milchviehhalter für die Rechte und die Zukunftsaussichten ihrer Kollegen ein. „Wir müssen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern, damit die Betriebe Sicherheit in ihrer Planung haben“, erklärt sie, während Jung seine Unterstützung bekräftigt.

Die Bedeutung der Weidetierhaltung

Ein weiterer Halt führt Jung zum Tannenhof in Hattenrod-Reiskirchen, wo die Familie Langsdorf einen erfolgreichen Weideviehbetrieb betreibt. Minister Jung hebt die ökologische Bedeutung der Weidetierhaltung hervor. Diese Art der Tierhaltung hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Landschaft, sondern auch auf das Wohl der Tiere selbst. „Betriebe wie der Tannenhof sind das Rückgrat der ländlichen Wirtschaft in Hessen. Ihre Arbeit trägt erheblich zur regionalen Wertschöpfung bei und ist entscheidend für den Erhalt unserer Natur“, sagt Jung beim Rundgang über den Hof.

Ein zentrales Thema bei diesem Besuch sind die Herausforderungen im Umgang mit dem Wolf, der eine Belastung für Weidetierhalter darstellt. Jung sichert zu, dass er die Sorgen der Farmern ernst nimmt und erklärt, dass die Anpassung des Jagdrechts in Hessen schon auf der Agenda steht. „Wir arbeiten an Lösungen zur Unterstützung der Weidetierhalter und der Verbesserung von Entschädigungen“, fügt er hinzu.

Als krönenden Abschluss seines zweiten Sommertages überreicht Staatsminister Jung den Staatsehrenpreis für Rinderzucht an Mario Walther in Nieder-Erlenbach für seine herausragenden züchterischen Leistungen. Der Landwirt hat in nur 15 Jahren seine kleine Herde auf über 100 Tiere erweitert und sich dadurch einen Namen in der gesamten Bundesrepublik gemacht. „Seine züchterische Leistung ist beeindruckend und zeigt, dass es auch in schwierigen Zeiten in der Landwirtschaft Möglichkeiten gibt, sich zu beweisen“, lobt Jung Walther’s Engagement und die Bedeutung des Preises für die Anerkennung von Leistungen in der Landwirtschaft.

Einblicke in die Landwirtschaft im Wandel

Die Sommertour von Ingmar Jung zeigt eindrucksvoll die Herausforderungen und Perspektiven der hessischen Landwirtschaft. Diese Gespräche mit den Landwirten und Landwirtinnen sind entscheidend, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Die Politik hört zu und gewinnt durch diese Einblicke ein besseres Verständnis über die Belange und Bedürfnisse der Menschen, die täglich für eine nachhaltige Landwirtschaft in Hessen kämpfen. Die Wertschätzung und Förderung junger Talente sowie innovativer Betriebe könnten der Schlüssel sein, um die ländlichen Räume in Hessen weiterhin lebendig und leistungsfähig zu halten.

Die Rolle der Landwirtschaft in Hessen

Die Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle in der wirtschaftlichen und sozialen Struktur Hessens. Mit über 30.000 Betrieben und einer Fläche von mehr als 1,5 Millionen Hektar ist die Landwirtschaft ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Bundesland. Besonders die Tierhaltung, einschließlich der Milchwirtschaft und der Schafzucht, prägt die ländlichen Regionen. In Hessen wird ein großer Teil der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in Gemeinschaftsverarbeitungseinrichtungen verarbeitet, was zusätzlich zur Wertschöpfung in der Region beiträgt.

Um die Wettbewerbsfähigkeit der hessischen Landwirtschaft zu stärken, setzt die Landesregierung auf Initiativen zur Förderung nachhaltiger Praktiken und umweltfreundlicher Technologien. Dazu gehören Programme zur Unterstützung von jungen Landwirten sowie Investitionen in landwirtschaftliche Innovationen.

Aktuelle Herausforderungen für die Milchwirtschaft

Die Milchwirtschaft in Deutschland steht derzeit vor zahlreichen Herausforderungen. Gemäß den Daten des Deutschen Bauernverbands (DBV) kämpften viele Milcherzeuger in den vergangenen Jahren mit fallenden Milchpreisen, steigenden Produktionskosten und einer zunehmenden Bürokratie. Diese Spannungen haben in vielen Betrieben zu einer angespannten finanziellen Lage geführt. Die Erzeuger hoffen auf eine Reform der Milchpreissysteme und politische Maßnahmen, die fairere Wettbewerbsbedingungen schaffen.

Ein bedeutender Aspekt in den Gesprächen, die Staatsminister Jung führt, ist die Notwendigkeit für Planungssicherheit. Die Milchkühe in Hessen müssen sowohl umweltgerecht gehalten als auch wirtschaftlich rentabel sein. Dies erfordert ein Gleichgewicht zwischen ökologischen Anforderungen und den wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Betriebe.

Demografische Trends und die Zukunft der Landwirtschaft

Ein weiterer wichtiger Faktor in der hessischen Landwirtschaft ist der demografische Wandel. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für eine Karriere in der Landwirtschaft, was zu einem Mangel an Nachwuchs führt. Bereiche wie die Hessische Landjugend spielen eine entscheidende Rolle, um junge Menschen für die landwirtschaftlichen Berufe zu begeistern und diese eventuell auch als karriereprägenden Weg zu betrachten.

Die Förderung durch die Landesregierung, insbesondere durch Programme zur Stärkung der Rolle von Frauen in der Landwirtschaft, zielt darauf ab, das Engagement in der Branche zu erhöhen und den Austausch von neuen Ideen und Perspektiven zu fördern. Dies könnte die künftige Landschaft der Landwirtschaft in Hessen positiv beeinflussen und dazu beitragen, dass sie weiterhin innovativ und nachhaltig bleibt.

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