Unstrut-Hainich-Kreis

Ohrdruf feiert 1300 Jahre: Geschichte, Musik und Freibier vereint!

Ohrdruf feiert sein 1300-jähriges Bestehen mit einem großartigen Stadtfest, das am Freitag begann und zahlreiche Besucher aus ganz Thüringen anzog, inklusive einer beeindruckenden historische Parade, Live-Musik und festlichen Aktivitäten, die das kulturelle Erbe der Stadt würdigen.

Ohrdruf. Ein spektakuläres Stadtfest hat Ohrdruf zum Feiern eingeladen, denn 1300 Jahre Stadtgeschichte standen im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Mit Freibier, Live-Musik und einem eindrucksvollen historischen Umzug begeisterte die Veranstaltung zahlreiche Besucher aus der Region.

Die Festlichkeiten begannen bereits am Freitag. Bürgermeister Stefan Schambach (SPD) stach ein Fass Freibier an, während die Turmbläser der Interessengemeinschaft Schloss Ehrenstein zur Eröffnung des Festes bliesen. Der Marktplatz und die angrenzenden Straßen verwandeln sich in einen lebhaften Schauplatz, der die Menschen mit dem Klang historischer Kanonen in den Bann zog. Umgeben von Ständen der Händler und Schausteller sowie einem Mittelalterlager im Stadtpark, füllte sich das Festgelände schnell, und die Besucher genossen die verschiedenen musikalischen Darbietungen, die auf den Bühnen geboten wurden.

Ein Höhepunkt: Der historische Umzug

Am Samstag zeigte sich Ohrdruf von seiner besten Seite mit einem Umzug, der die Geschichte der Stadt lebendig werden ließ. Über 1000 Teilnehmer und mehr als 60 Bilder boten einen umfassenden Eindruck von den verschiedenen Epochen, die die Stadt prägten. Der Umzug erstreckte sich über fast vier Kilometer und wurde von Akteuren aus den umliegenden Orten wie Crawinkel, Wölfis, Gräfenhain und Luisenthal unterstützt. Eine bunte Palette von Darstellungen, von den Ursprüngen der Stadt bis zu bedeutenden historischen Ereignissen, ließ die Zuschauer staunen.

Die Moderation des Umzugs wurde von drei lokalen Persönlichkeiten übernommen, die die Zuschauer über das Geschehen informierten und für gute Stimmung sorgten. Nach dem Umzug setzten die Festlichkeiten auf den Bühnen mit verschiedenen Musikrichtungen fort, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war. Von Blasmusik über Schlager bis hin zu Rock und Zauberkunst – der Unterhaltungswert war hoch.

Ein weiteres Highlight war das beeindruckende Höhenfeuerwerk am Samstagabend, das von der Thüringer Feuerwerkerschule aus Körner aufgeführt wurde. Auch am Sonntag blieben die Besucher nicht vergessen: Frühschoppen, Gottesdienste und zahlreiche Ausstellungen brachten einen festlichen Abschluss zu den Feierlichkeiten, die eine ganze Stadt in den Feiermodus versetzten.

Gemeinsames Engagement

Die Organisatoren des Festes, darunter die Stadtverwaltung und ehrenamtliche Helfer, haben monatelang an der Planung gearbeitet. Isabell Hofmann von der Stadtverwaltung erläuterte, wie wichtig die Unterstützung von Vereinen und der freiwilligen Feuerwehr war. Diese Zusammenarbeit ermöglichte es, ein derart umfangreiches Fest zu gestalten, das Besucher aus ganz Thüringen und sogar eine Delegation aus der hessischen Partnerstadt Wolfhagen anzog.

Besonders die Darbietungen der verschiedenen Interessengemeinschaften, wie der Barocktanzgruppe und der Stadtwache, zogen viele Besucher an. Die Atmosphäre war von Gemeinschaftsgefühl und festlicher Freude geprägt, was den Anlass zu etwas Besonderem machte. Historische Darstellungen, wie die Schilderung des Lebens zur Zeit der Pest oder die Enthüllung der Welt der Musikerfamilie Bach, fügten der Feier eine bildhafte Dimension hinzu, die sowohl unterhaltsam als auch lehrreich war.

Die traditionellen und festlichen Elemente des Stadtfestes wurden durch zahlreiche Attraktionen ergänzt, darunter eine Oldtimer- und US-Cars-Ausstellung, die die Geschichte der Mobilität anschaulich machte. Auch die kleinen Besucher kamen nicht zu kurz, denn auf dem Festgelände gab es zahlreiche Aktivitäten und Auftritte, die speziell für die jüngeren Gäste organisiert wurden.

Ein unvergessliches Erlebnis für alle

Die 1300-Jahr-Feier in Ohrdruf wird den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben. Die gelungene Kombination aus Geschichte, Gemeinschaft und Unterhaltung bot einen einzigartigen Rückblick auf die Entwicklung der Stadt. Ohrdruf bewies, dass auch eine kleine Stadt große Ereignisse mit viel Herz und Engagement gestalten kann. Die Begeisterung und der Stolz der Bürger waren überall zu spüren, und die Stadt hat sich mit diesem Fest einmal mehr als einladender Ort für Besucher präsentiert.

Das Stadtfest in Ohrdruf war nicht nur eine Feier der 1300-jährigen Geschichte der Stadt, sondern auch ein Spiegel der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung in Thüringen. Die lange Tradition der Stadt kann bis in die Zeit der fränkischen Besiedlung zurückverfolgt werden. Ohrdruf war im Mittelalter ein wichtiger Handelsplatz, was seine historische Bedeutung verstärkt hat. Diese Wurzeln wurden durch den Festumzug lebendig gemacht, der verschiedenen Epochen und historischen Ereignissen der Stadt gewidmet war.

Ein besonderes Augenmerk lag auf der Rolle Ohrdrufs während der Reformation und der Einbindung in die sächsische Geschichte. Die Stadt spielt eine interessante Rolle in der Musikhistorie, nicht zuletzt durch die Verbindung zur Familie Bach. Johann Sebastian Bach selbst hatte Verbindungen nach Ohrdruf, was durch Darbietungen während des Festes hervorgehoben wurde. Die Theatergruppe der Interessengemeinschaft Schloss Ehrenstein präsentierte Szenen aus dem Leben der Musikerfamilie, was den Besuchern einen Einblick in diese wichtige Facette der Ohrdrufer Geschichte gab.

Entwicklung des Stadtfestes

Das Ohrdrufer Stadtfest hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Evolution durchlaufen. Von bescheidenen Anfängen, die oft nur lokale Besucher anzogen, hat sich das Fest zu einem großen Event entwickelt, das Menschen aus der gesamten Region anzieht. In den letzten Jahren wurde ein verstärkter Fokus auf die Einbindung von Vereinen und Bürgern gelegt, was bereits in der Anzahl der Teilnehmer am Umzug deutlich wurde. Die Initiative von Bürgern, Vereinen und lokalen Unternehmen, aktiv zur Gestaltung und Durchführung des Festes beizutragen, ist ein Zeichen der Gemeinschaft.

Gemäß Schätzungen der Stadtverwaltung sind in den letzten Jahren die Besucherzahlen kontinuierlich gestiegen, was auch die Wirtschaft und lokale Geschäfte unterstützt hat. Die Veranstaltung kann als Katalysator für die lokale Wirtschaft dienen, insbesondere in der Gastronomie und im Einzelhandel, der von der Zunahme der Touristen profitiert.

Freiwillige und Gemeinschaftsengagement

Ein bemerkenswerter Aspekt des Ohrdrufer Stadtfestes war das Engagement der Freiwilligen Feuerwehr und verschiedener Vereine, die viel Zeit und Mühe in die Vorbereitung und Durchführung des Festes investierten. Diese Organisationen sind nicht nur integrale Bestandteile des Festes, sondern auch wichtiger Bestandteil des sozialen Gefüges in Ohrdruf. Durch solche Veranstaltungen festigen die Bürger ihre Gemeinschaftsbande und fördern ein starkes Gemeinschaftsgefühl.

Bereits im Vorfeld des Festes wurden zahlreiche Arbeitsstunden von den Freiwilligen aufgebracht, um die Veranstaltung zu planen und zu organisieren. Laut Bürgermeister Stefan Schambach ist dieser Einsatz von Freiwilligen entscheidend für den Erfolg solcher Feste und hebt die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements hervor. Der Zusammenhalt in der Gemeinschaft wird durch solche Aktivitäten gestärkt und bietet den Bürgern die Möglichkeit, ihre Stadt zu präsentieren.

Zusammenfassend zeigt das Stadtfest zum 1300-jährigen Bestehen von Ohrdruf nicht nur die historische Bedeutung der Stadt, sondern auch die lebendige Gemeinschaft, die sich dafür einsetzt, diese Tradition zu bewahren. Das vielfältige Programm während des Festes, kombiniert mit dem Engagement der Bewohner, schafft eine Atmosphäre feierlicher Zusammengehörigkeit.

Lebt in Kiel und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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