Rottweil

Ein letzter Traum: Sina Mikiqi-Höfler will nach Korfu zurückkehren

Sina Mikiqi-Höfler, 59 Jahre alt und an Scheidenkrebs erkrankt, sehnt sich nach ihrer Kindheit auf Korfu und kämpft mit der Unterstützung des Pflegepersonals der Helios Klinik, ihren letzten Wunsch zu erfüllen und Frieden zu finden.

In einer Zeit voller Herausforderungen und Unsicherheiten zeigt die 59-jährige Sina Mikiqi-Höfler, was es bedeutet, für seine Träume zu kämpfen. Auf der Palliativstation der Helios Klinik teilt sie ihre Sehnsüchte und Erinnerungen, die nicht nur sie, sondern auch das gesamte Pflegepersonal und ihre Angehörigen tief berühren. Sina träumt von einer Rückkehr nach Korfu, ihrer Heimat, wo sie unvergessliche Kindheitssommer verbracht hat. Diese Geschichte steht für den unerschütterlichen menschlichen Wunsch nach Hoffnung und Geborgenheit.

Die Sehnsucht nach der Heimat

Geboren in Rottweil, verbanden Sinas Wurzeln sie stets mit der wunderschönen Insel Korfu, dem Ort ihrer Kindheit. Hier lebte ihre Großmutter, und während ihrer Sommerferien umgab sie eine große Familie, die ihr Geborgenheit schenkte. Diese glücklichen Erinnerungen sind für sie ein wertvoller Schatz geworden, insbesondere jetzt, wo die Diagnose Scheidenkrebs ihr Leben auf den Kopf gestellt hat. Trotz der schweren Zeiten klammert sich Sina an diese schönen Erlebnisse: „Ich habe die Zustände akzeptiert und keine Wut mehr“, erklärt sie mit einer beeindruckenden Gelassenheit.

Der Kampf gegen die Krankheit

Nach der Metastase der Krankheit in die Lunge sieht sich Sina nicht nur physischen Schmerzen gegenübergestellt, sondern auch emotionalen Herausforderungen. Ihre innere Stärke wird besonders spürbar, wenn sie beschreibt, dass sie sich bereit fühlt zu gehen, doch die Sehnsucht nach ihrer Heimat bleibt ungebrochen. Der Entschluss, mit einem Rollator zu üben und dennoch den Mut zu finden, an ihre Reise nach Korfu zu denken, zeigt ihren unaufhörlichen Lebenswillen. Trotz Chemotherapie und den damit verbundenen körperlichen Veränderungen bleibt ihr Traum von einem letzten Besuch lebendig.

Unterstützung im Heilungsprozess

In der Helios Klinik findet Sina nicht nur medizinische Versorgung – sie entdeckt einen Raum voller Hoffnung. Das Pflegepersonal zeigt auf vielfältige Weise Unterstützung: sei es durch kleine Gesten wie das Backen von Nussecken oder ermutigende Worte in Momenten des Zweifels. Eine Pflegerin sagt zu ihr: „Du schaffst das“, was Sina neue Kraft gibt und ihr Vertrauen in sich selbst stärkt.

Ein letzter Wunsch: Korfu

Der Wunsch von Sina Mikiqi-Höfler, noch einmal nach Korfu zu reisen, ist weit mehr als ein einfacher Fluchtgedanke – es ist eine Reise zurück zu ihren Wurzeln. Sie träumt davon, am Meer zu sitzen und die frische Luft einzuatmen: „Ich möchte mit allem abschließen und Frieden finden“, beschreibt sie ihren innigsten Wunsch. Diese Sehnsucht ist eine universelle menschliche Erfahrung – das Streben danach, in Krisenzeiten zur Quelle von Glück und Frieden zurückzukehren.

Ein Strahl der Hoffnung

Sinas fortdauernde Hoffnung inspiriert nicht nur sie selbst; ihre Entschlossenheit strahlt auf das gesamte Klinikteam aus. „Wir sind hier, um das Unmögliche möglich zu machen“, versichert das Pflegepersonal – eine Botschaft der Solidarität inmitten des Leidens. Die Gemeinschaft spielt eine entscheidende Rolle in dieser schweren Zeit und zeigt einmal mehr den Wert menschlicher Verbindung.

Hintergrundinformationen zur Palliativversorgung

Palliativversorgung ist ein Ansatz, der darauf abzielt, die Lebensqualität von Patienten mit schweren, oft unheilbaren Krankheiten zu verbessern. Sie konzentriert sich nicht nur auf die Linderung von physischen Symptomen, sondern berücksichtigt auch emotionale, soziale und spirituelle Bedürfnisse der Patienten und ihrer Angehörigen. In Deutschland hat die Palliativversorgung in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere durch die Einführung des Hospiz- und Palliativgesetzes im Jahr 2015, das den Zugang zu solchen Leistungen verbessert hat. Diese Entwicklung ist besonders wichtig für Menschen wie Sina Mikiqi-Höfler, die in ihren letzten Lebensmonaten Unterstützung und Fürsorge benötigen.

Statistiken zur Palliativversorgung in Deutschland

Laut dem Deutschen Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) wurden im Jahr 2021 in Deutschland rund 260.000 Menschen palliativ betreut. Diese Zahl zeigt das wachsende Bewusstsein für die Bedürfnisse von Patienten mit fortgeschrittenen Erkrankungen. Zudem belegen Studien, dass eine frühzeitige Einbindung in die Palliativversorgung nicht nur die Lebensqualität verbessert, sondern auch psychische Belastungen bei Patienten und deren Familien reduziert. Eine Umfrage des DHPV ergab, dass über 80 % der Befragten eine positive Einstellung zur Palliativversorgung haben und deren Bedeutung für eine humane Gesundheitsversorgung anerkennen.

Expertinnen und Experten über die Bedeutung von Erinnerungen

Experten aus der Psychologie betonen oft die heilende Kraft von Erinnerungen in schwierigen Zeiten. Dr. med. Elisabeth Kübler-Ross, eine Pionierin auf dem Gebiet der Sterbebegleitung, argumentierte, dass das Erinnern an positive Erlebnisse während einer Krankheit Trost spenden kann. Laut Dr. Kübler-Ross hilft das Festhalten an schönen Erinnerungen den Patienten nicht nur bei der emotionalen Verarbeitung ihrer Situation, sondern fördert auch einen positiven Umgang mit dem bevorstehenden Lebensende. Auch heute sehen Fachleute den Wert von Erinnerungsarbeit in der Palliativpflege als zentralen Bestandteil an.

Die Rolle des Pflegepersonals in der Palliativversorgung

Das Pflegepersonal spielt eine entscheidende Rolle in der Palliativversorgung. Neben medizinischen Fähigkeiten sind Empathie und zwischenmenschliche Kommunikation entscheidend für die Unterstützung von Patienten wie Sina Mikiqi-Höfler. Eine Studie zeigt, dass Pflegekräfte, die eine intensive Schulung in Palliativpflege erhalten haben, besser in der Lage sind, den emotionalen Bedürfnissen ihrer Patienten gerecht zu werden und dabei helfen können, Schmerz und Leiden zu lindern (Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin). Diese professionelle Unterstützung trägt nicht nur zur physischen Heilung bei, sondern auch zur psychischen Stabilität der Patienten.

Kulturelle Aspekte von Trauer und Sterben

In verschiedenen Kulturen wird das Thema Trauer und Sterben unterschiedlich betrachtet. In vielen mediterranen Kulturen beispielsweise wird die Rückkehr zu den Wurzeln als zentraler Bestandteil des Trauerprozesses angesehen. Der Wunsch von Sina Mikiqi-Höfler, nach Korfu zurückzukehren, spiegelt diesen kulturellen Aspekt wider – das Bedürfnis nach Verbindung zur Heimat und zur Familie ist tief verwurzelt. Solche kulturellen Hintergründe beeinflussen nicht nur individuelle Wünsche im Angesicht des Todes, sondern auch die Art und Weise, wie Angehörige mit Verlust umgehen.

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